„Ich ziehe meinen Hut vor dem Club“
KÖLN Kein Scherz, aber das Endspiel findet heuer nicht in Berlin, sondern schon am Sonntag um 15.30 Uhr in Köln statt. Zumindest, wenn es nach FC-Präsident Wolfgang Overath geht. Denn für den Altmeister ist das Heimduell seiner Geißböcke gegen den Club schon das Schlüsselspiel im Saisonendspurt. Und deshalb macht er seinen Profis jetzt via „Express” mächtig Dampf: „Ich habe oft in den letzten Wochen gesagt, wie wichtig das nächste Spiel sein würde. Doch in der jetzigen Situation ist das Spiel gegen Nürnberg das allerwichtigste!”
"Die sind frech, spielen ohne Angst"
Dabei steht der FC dank seiner sechs Heimsiege in Folge eigentlich gar nicht mal schlecht da. Mit 32 Punkten hat sich die Truppe von Frank Schaefer bereits ein kleines Punkte-Polster auf die Abstiegszone angefuttert. Vier Zähler trennen die Kölner derzeit von Relegationsplatz 16, den aktuell St. Pauli mit 28 Punkten belegt. Allerdings hatte schon Club-Profi Jens Hegeler, seines Zeichens gebürtiger Kölner, prophezeit: „Wenn Sie gegen uns nicht gewinnen, kann es schon sein, dass sich Köln wieder nach unten orientieren muss.”
Ähnlich kritisch sieht die Situation auch Overath: „Mit einem Sieg hast du 35 Punkte und musst aus den letzten sechs Spielen noch eins gewinnen. Dann beträgt der Abstand nach unten fünf, sechs Punkte. Aber: wenn du verlierst, hängst du wieder unten mit drin. Dann rutschen wir wieder unten rein. Ich finde, es wird am Sonntag wahnsinnig schwer.”
Denn es kommt nicht irgendwer nach Köln, sondern der Club. Für Overath trotz der 1:3-Pleite gegen Bremen so etwas wie die Mannschaft der Stunde: „Vor Nürnberg und seinem sehr guten Trainer Dieter Hecking ziehe ich meinen Hut. Die sind von der Qualität nicht besser als wir, aber haben eine Brust ohne Ende. Die sind frech, spielen ohne Angst, und im Gegensatz zu uns nicht nur zu Hause, sondern auch auswärts. Die gefallen mir. Mit Ekici und Gündogan haben sie zwei richtig gute Leute.” Ersterer wäre letzten Sommer bekanntlich fast in Köln gelandet (AZ berichtete).
FC-Bosse verzichten auf Nichtabstiegs-Prämie
Komisch ist angesichts dieser Lage nur, dass die Kölner auf eine zusätzliche Motivationsspritze in Form eines Gehalts-Bonus bei Klassenverbleib für ihre Profis verzichten. Noch unter dem inzwischen geschassten Manager Michael Meier spielte Geld nie eine Rolle. Sein Nachfolger Volker Finke hat sich jetzt aber festgelegt: Keine Extra-Prämie für Prinz Poldi & Co. Denn das letzte Mal, als die Kölner mit den Geldscheinen wedelten, endete es in einer Blamage. 15.000 Euro sollte jeder Spieler für einen Sieg im Pokal-Achtelfinale gegen Zweitligist MSV Duisburg bekommen. Stattdessen wurden die Geißböcke von den Zebras beim 1:2 regelrecht vorgeführt.
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