"Ich plane nur für die 1. Liga"

Im Interview: Michael A. Roth. Der Club-Chef glaubt weiter an von Heesen und will die Mannschaft kämpfen sehen. Leidensfähig ist der Mann: Während seiner Amtszeit ist Nürnberg bereits vier Mal abgestiegen.
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Der 72-jährige Präsident Michael A. Roth hat mehr unter dem Ckub zu leiden, als unter seiner kürzlich operierten Hüfte.
Bayernpress Der 72-jährige Präsident Michael A. Roth hat mehr unter dem Ckub zu leiden, als unter seiner kürzlich operierten Hüfte.

Im Interview: Michael A. Roth. Der Club-Chef glaubt weiter an von Heesen und will die Mannschaft kämpfen sehen. Leidensfähig ist der Mann: Während seiner Amtszeit ist Nürnberg bereits vier Mal abgestiegen.

AZ: Herr Roth, Haben Sie sich schon daran gewöhnt, dass Ihr Club auf fremdem Geläuf nur noch ein Punktelieferant ist – und fahren deshalb auswärts nicht mehr mit?

MICHAEL A. ROTH: Ich weiß bald nicht mehr, was ich zu diesen Ergebnissen sagen soll. Die erste Halbzeit in Leverkusen war sehr viel versprechend. Ich war optimistisch, dass wir wenigstens einen Punkt mitnehmen werden. Doch dann haben sich die Spieler vorführen lassen. Das ist weder zu verstehen noch zu akzeptieren, wenn man im Abstiegskampf steht.

Haben Sie schon ein Gegenmittel im Kopf?

Bei uns ist einiges in Schieflage geraten, was auch immer, das mit einem einfachen Fingerschnippen leider nicht zu beheben ist. Wir müssen und werden härtere Maßnahmen ergreifen.

Welche?

Das fragen sie besser den Trainer. Thomas von Heesen kann das besser als ich beurteilen.

Aber Sie sind es doch, der mit der Peitsche droht. Und: Der Trainer hat sich gestern frei genommen.

Ich weiß nicht, ob das richtig oder falsch ist. Manchmal ist es besser, bestimmte Dinge mit etwas Abstand zu betrachten. Da vertraue ich der Erfahrung des Trainers. Wenn ich einen Strich unter die Arbeit seines Vorgängers Hans Meyer ziehe, dann muss ich sagen: In den 19 Saisonspielen unter seiner Regie ist nicht viel passiert.

Zurück zu den angekündigten Maßnahmen, bitte.

Es sieht so aus, dass der Mannschaft Kraft und die Konzentration für 90 Minuten fehlen. Von Thomas von Heesen haben wir uns keine Wunder, aber ein paar Punkte mehr erwartet. Er muss die Spieler jetzt positiv einstimmen, ihnen den nötigen Biss vermitteln. Leider haben wir zu viele „gute“ Charaktere im Kader. Eine schwere Aufgabe.

Das sind keine Maßnahmen, das sind wachsweiche Durchhalteparolen.

Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass wir es packen werden. Wir sind nicht angeschlagen, nein, wir hängen noch voll im Abstiegsstrudel drin. Die Rettung ist immer noch möglich. Ich plane ausschließlich für und mit der Ersten Liga.

Es ist ja nicht das erste Mal, dass Sie sich an einen Strohhalm klammern.

Jetzt muss Schluss sein mit Larifari. Uns helfen nur Punkte. Wie die letztlich eingefahren werden, ist mir völlig egal. Es darf unter gar keinen Umständen Resignation einkehren! Keiner darf an seinen Qualitäten zweifeln! Notfalls muss die Brechstange ausgepackt werden. Cottbus hat mit dem 2:0-Sieg über den FC Bayern vorgemacht, dass nur Kampf die Basis sein kann, wenn man sportlich wirklich überleben will. Dieses Element kommt mir bei unserer Mannschaft viel zu kurz.

Haben Sie es schon bereut, den Trainer gewechselt zu haben?

Nein, überhaupt nicht. Thomas von Heesen ist der richtige Mann für den Verein. Ich verschwende auch keinen Gedanken daran, mit von Heesen in die zweite Liga gehen zu müssen.

Mit Meyer als Berater?

Das ist derzeit nicht meine Sorge. Hans Meyer bekommt weiterhin sein Gehalt. Manche Dinge erledigen sich dann von selbst.

Bei Meyer wohl nur, wenn der Club absteigt.

Da zahle ich ihn lieber weiter, als dass ich mir das vorstellen möchte.

Interview: Markus Löser

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