"Ich hoffe, Büskens bleibt“

Fürths Amateur-Trainer Kramer funkt mit dem Chef der Profis auf einer Wellenlänge: „Von Mike kann man immer was lernen.“
Matthias Hertlein |
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Er hat alle Befugnisse – beim Kleeblatt sowie als Sport-Dozent an der Uni Erlangen: Frank Kramer ist lieber mittendrin als nur dabei.
Matthias Hertlein Er hat alle Befugnisse – beim Kleeblatt sowie als Sport-Dozent an der Uni Erlangen: Frank Kramer ist lieber mittendrin als nur dabei.

AZ: Zwölf Spiele in Folge ohne Niederlage, Platz zwei in der Regionalliga Süd, nur vier Punkte hinter Kassel. Verraten Sie mal das Geheimnis Ihrer Überflieger.
FRANK KRAMER: Die Jungs arbeiten schon hart für das, was sie leisten. Und wir haben in den letzten Jahren in der Rückrunde stets deutlich mehr Punkte geholt, weil sich die neuen, jungen Spieler an die Liga gewöhnt, bestimmte Abläufe kennengelernt haben. Dieses Jahr haben wir ein Team, dass sehr lernwillig ist. Wir haben eine intelligente Truppe, die von Spiel zu Spiel und während des Spieles die richtigen Entscheidungen treffen kann. Und sie kann sich relativ schnell auf die Situationen einstellen und anpassen. Zudem haben wir fußballerisch heuer deutlich mehr Geschwindigkeit auf dem Platz.


Beim 0:0 der Profis in Aue hat der 17-jährige Johannes Geis auf Anhieb voll überzeugt. Überrascht Sie das?

Es ist schon eine gewisse Abgebrühtheit bei Johannes zu sehen. Das ist die Folge, dass er schon die ganze Saison bei den Profis trainiert. Von ungefähr kommt das bei ihm nicht.

Wie viele Spieler haben unter Ihnen den Sprung zu den Profis geschafft?
Felix Klaus, Max Grün, den ich aus München geholt habe, Marius Strangl, Sercan Sararer, Edgar Prib und Nico Müller, also die Hälfte der aktuellen Profi-Mannschaft. Der Weg über die Jugend ist für unseren Verein der richtige Weg. Wir wissen ganz genau, wie die Jungen ticken, wie wir sie anpacken müssen. Und wenn die Zusammenarbeit zwischen Mike Büskens, Mirko Reichel, Günther Reichold, Manager Rachid Azzouzi und mir so eng ist, hilft das natürlich.

Wie verstehen Sie sich mit Cheftrainer Mike Büskens?
Wir tauschen uns fast täglich aus. Wir verstehen uns von der Philosophie her sehr gut, liegen auf einer Wellenlänge, auch was den Umgang mit Spielern betrifft. Wir sind beide sehr zielstrebig und ehrgeizig. Und wir verlangen beide sehr viel von den Spielern. Diese Art von Zusammenarbeit ist sicherlich einmalig in Deutschland.

Ein Wort zum Senkrechtstarter Felix Klaus.
Er kam im März 2010 zu mir, war da sicher körperlich nicht in dem Zustand, um solche Leistungen abzurufen und konstant zu bringen. Er hat gelernt, auf dem Platz zu arbeiten. Das musste er vorher nicht. Wir haben vor allem an seinem linken Fuß, an seiner Technik und an der Robustheit im Zweikampf gearbeitet. Er hat es relativ schnell angenommen. Aber Felix muss trotzdem noch viel lernen. Er ist auf einem guten Weg. Wir haben ihn aber auch sehr eng geführt. Zu viel Freiheit bekommt den Jungs nicht.

Darf Fürth II aufsteigen?
Vom Verein gibt es keine Einschränkungen. Wenn wir das sportlich noch hinbekommen sollten, dürfen wir rauf. Das wäre wieder ein Zeichen für ganz Deutschland, Greuther Fürth ist ein Ausbildungsverein. Mit einem Aufstieg in die Dritte Liga könnte man es nicht besser dokumentieren.


In der Vorrunde gab es ein 6:1 gegen den Kleinen Club. Ein besonderer Sieg?
Da hat beim Club ein Timothy Chandler gespielt, der heute in der Bundesliga einen hervorragenden Job macht und in die US-Nationalmannschaft berufen wurde. Da hat ein Philipp Wollscheid mitgespielt, der jetzt einen überragenden Job in der Bundesliga macht. In diesem Spiel hat beim Club nichts gepasst und bei uns alles. Das war ein tolles Erlebnis, aber man darf das nicht überbewerten. Vom Club haben es seitdem zwei Spieler in die Bundesliga geschafft, bei mir mit Felix Klaus nur einer. Also 2:1 für den Club, wir haben noch einiges zu arbeiten.


Bleibt Mike Büskens den Fürthern erhalten?
Natürlich würde ich gerne mit ihm weiter zusammenarbeiten. Den Rest entscheidet Mike selbst. Von Mike kann man immer was lernen. Insbesondere den Umgang mit den Spielern, eine gewisse Nähe zu haben, aber trotzdem eine klare Linie zu verfolgen, die von allen akzeptiert wird. Das macht er hervorragend. Die Begeisterung, die er in sich hat, deckt sich mit meiner.


Der SC Freiburg setzt nach dem Weggang von Robin Dutt nach Leverkusen U23-Trainer Marcus Sorg auf den Cheftrainer-Posten. Wäre das eine Option für Fürth, wenn Büskens geht?
Zunächst spricht es mal für den Verein Freiburg, den Mut aufzubringen, nicht nach bekannten Lösungen zu suchen. Für mich stellt sich die Frage nicht. Ich müsste erst die Fußballlehrer-Prüfung ablegen. Ich habe die A-Lizenz und plane in den nächsten zwei Jahren den Fußballlehrer zu machen. Ich hoffe, die derzeitige Lösung mit Büskens bleibt bestehen. Es ist die Ideallösung.
 

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