Ich habe furchtbar gelitten!

NÜRNBERG - Vorbei. Club-Keeper ist jetzt: »Fit und klar im Kopf« Jaromir feierte gegen die Bayern seine Wiederauferstehung, nachdem er Anfang März – nach dem 1:2 in Hannover – seinen Stammplatz im Club-Tor verloren hatte.
Co-Trainer Michael Oenning brach gestern um 10.58 Uhr das Training ab. Blitze, Donner, Hagel und Regenschauer begleiteten die Einheit, am anderen Ende des A-Platzes mühte sich derweil Torwarttrainer Adam Matysek mit Jaromir Blazek ab. Beim tschechischen Nationaltorhüter herrschte eitel Sonnenschein. Der 35-Jährige Keeper schwebt plötzlich wieder auf Wolke sieben. Überraschendes Comeback gegen die Bayern nach Daniel Klewers Mandelentzündung, starke Leistung und gute Note (2) nach dem 1:1 gegen den Tabellenführer: Jaromir kann wieder lachen, hat sichtlich Spaß an der Arbeit.
„Das Spiel in Frankfurt müssen wir wie gegen die Bayern angehen, das ist ein Spiel Marke Überlebenskampf“, lautet seine Forderung an die Kollegen. Bei seinem persönlich, sportlichen Überlebenskampf in Nürnberg hat er Pluspunkte gesammelt. Jaromir feierte gegen die Bayern seine Wiederauferstehung, nachdem er Anfang März – nach dem 1:2 in Hannover – seinen Stammplatz im Club-Tor verloren hatte.
„Die erste Woche war hart, ich habe sehr gelitten.“ Aber Blazek hatte auch Verständnis. „Der Druck auf die Mannschaft und den Trainer war zu groß.“ Der Keeper, einst ein Nervenbündel und Fan-Provokateur beim Spiel gegen den HSV (0:0), nun ein Strahlemann: „Die drei Wochen Pause taten gut. ich habe den Kopf wieder frei bekommen“, lacht der 35-Jährige. Seine starke Parade gegen Luca Toni gleich zu Beginn der Partie gegen die Bayern bewertet Jaromir als „selbstverständlich. „Ich hatte mir drei Tage vorher in der Nationalmannschaft neues Selbstvertrauen geholt“, erzählt er, „und war gegen die Bayern auch überhaupt nicht nervös. Ich war fit und klar im Kopf.“
Abstimmung in der "Fußballersprache"
Sogar die Abstimmung mit seinem neuen Vordermann, Jacques Abardonado, klappte. „Ich konnte mich mit ihm in der Fußballersprache gut verständigen“, sagt Blazek.
Das Spiel bei der Eintracht kann Blazek entspannt angehen. Coach Thomas von Heesen versicherte: „Jaromir steht im Tor.“ Darauf hatte sich von Heesen bereits nach dem Bayern-Spiel festgelegt. Blazek hat sich auch festgelegt. Auf das Ergebnis in Frankfurt. „Wir gewinnen 2:1.“
Daniel Klewer wird in Frankfurt auf die Bank zurückkehren. Seine Mandelentzündung ist abgeklungen, gestern Nachmittag stieg der 31-Jährige wieder ins Mannschaftstraining ein. Derweil konzentriert sich Blazek auf Frankfurts Torjäger Ioannis Amanatidis. Auf die Frage nach dessen Gefährlichkeit scherzte Blazek: „Amanatidis ist ein bisschen kleiner als Toni, oder?“ Toni traf bei 24 Einsätzen 16 Mal, der Frankfurter in 24 Spielen acht Mal. Und Blazek setzt wieder auf „Pancho“, der bereits dem Bayern-Toni den Arbeitstag in Nürnberg versaute.
M. Hertlein/erg