„Ich hab’s schon leichter als einige andere“
Vorrunden-Aus für Peter Perchtold, aber der Club-Pechvogel zieht eine positive Bilanz – und freut sich über seinen Heimvorteil
NÜRNBERG Die Vorrunde ist für ihn gelaufen. Innenband-Anriss im rechten Knie, erlitten beim Abschlusstraining vor dem Rostock-Spiel, vorzeitige Weihnachtsferien für Peter Perchtold. Dennoch zieht der Neuzugang vom VfB Stuttgart eine, seine, positive Bilanz. Seit seiner Einwechslung nach der Pause beim 2:2 in Wehen Wiesbaden am 14.September ging es für ihn sportlich rapide aufwärts.
"Mein Wechsel war die richtige Entscheidung."
„Mein Wechsel nach Nürnberg“, so der 24-Jährige, „war die richtige Entscheidung. Ich fühle mich beim Club sauwohl, habe meine Familie und Freunde hier, werde von der Mannschaft akzeptiert und ich denke, ich habe größtenteils auch ordentlich gespielt.“
In der Tat. Der Abräumer vor der Abwehr brachte es auf 13 Zweitliga-Spiele und einen Einsatz im Pokal beim 0:2 gegen die Bayern. Keine schlechte Bilanz für einen Neuling, der vorher überwiegend bei den VfB-Amateuren in der Regionalliga gekickt und es nur auf zwei Bundesliga-Einsätze gebracht hatte. Beim Club gehört der gebürtige Nürnberger eindeutig zu den Gewinnern der Vorrunde. Auch weil er mit Herzblut und Engagement zu Werke geht.
Wobei Perchtolds Herkunft für ihn bei den Fans und der Öffentlichkeit durchaus förderlich ist. Fehler werden ihm, dem Franken, verziehen, sein Einsatz honoriert. Wie er zugibt: „Jeder sieht, dass ich will und mich einsetze. Andere, die von auswärts kommen, haben es schon schwerer.“
"Die Löwen sind wie eine Wundertüte."
Das bayerisch-fränkische Derby verfolgt Perchtold in der Allianz Arena von der Tribüne aus, bange ist ihm dennoch nicht. „Die Löwen sind aufgrund ihre bisherigen Ergebnisse wie eine Wundertüte, aber wir brauchen nicht auf andere zu schauen. Mit einem Sieg können wir nochmal viel Boden gut machen. Wenn ich an die verschenkten Punkte von Osnabrück oder Koblenz denke, könnte ich kotzen. So etwas möchte ich nicht noch einmal erleben.“
Schon gar nicht am Sonntag in München, denn nach dem Zweitliga-Hit steigt die mannschaftsinterne Weihnachtsfeier. Danach geht's in den Urlaub bis zum Trainingsbeginn am 3. Januar. Perchtold hat indes bis Heilig Abend noch einen Nebenjob: Vater Anton verkauft in Langwasser Süd Christbäume, Sohn Peter „will hie und da mal vorbei schauen.“ Matthias Hertlein
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