Ice Tigers: Vier Tore, aber keine Punkte

Frosch, Wilm, Chouinard und Kapitän Leeb treffen in München, aber die Ice Tigers kassieren am Ende eine bittere 4:6-Pleite beim DEL-Aufsteiger. In der Tabelle jetzt hinter dem bayerischen Rivalen
von  Abendzeitung
Vom Aufsteiger aufs Eis gelegt: Nicht nur Nürnbergs Youngster Yasin Ehliz zog gegen Münchens Kevin Lavallee den Kürzeren - die Ice Tigers kassierten eine 4:6-Niederlage.
Vom Aufsteiger aufs Eis gelegt: Nicht nur Nürnbergs Youngster Yasin Ehliz zog gegen Münchens Kevin Lavallee den Kürzeren - die Ice Tigers kassierten eine 4:6-Niederlage. © Wolfgang Zink

Frosch, Wilm, Chouinard und Kapitän Leeb treffen in München, aber die Ice Tigers kassieren am Ende eine bittere 4:6-Pleite beim DEL-Aufsteiger. In der Tabelle jetzt hinter dem bayerischen Rivalen

MÜNCHEN Vier Auswärtstreffer - normalerweise bringt das den Sieg. Nicht aber für die Thomas Sabo Ice Tigers, bei denen von Konstanz zurzeit sowieso nicht gerade die Rede sein kann. Und eine kleine Siegesserie ist ebenso nicht in Sicht. Der 3:2-Heimsieg gegen Ingolstadt vor einer Woche hatte der Auftakt dazu sein sollen, aber leider war es nur vorweihnachtliches Wunschdenken. Denn: Am Sonntag setzte es vor vor 3242 Zuschauern (darunter 400 Tiger-Anhänger) beim Aufsteiger EHC München wieder eine Niederlage, verloren die Noris-Cracks mit 4:6 (2:2, 1:1, 1:3). Und obendrein mussten Nürnbergs Puckjäger (8.) den bayerischen Rivalen (7.) in der DEL-Hitparade vorbeiziehen lassen.

Das letzte Aufeinandertreffen Mitte Oktober endete im Tiger-Käfig auch mit einer 4:6- Pleite. „Aber“, hatte vor Anpfiff des dritten Saison-Treffs Nürnbergs Stürmer Adrian Grygiel noch Optimismus versprüht, „in München haben wir vorher 4:2 gewonnen. Das wollen wir wiederholen.“ Zumal drei Punkte einzufahren erste Tiger-Pflicht war, um den Anschluss an die DEL-Spitze zu wahren. Nur: leider behielt Grygiel mit seiner Vorhersehung recht, dass es „ein harter Kampf werden wird“. Ein hochklassiges Spiel wurde es zwar nicht, aber eines der Marke „Spannung pur“. Wer die Olympiahalle als Sieger verlassen würde – die Entscheidung fiel erst kurz vor der Schluss-Sirene.

Ex-Tiger Julien als Nürnberger Schrecken

Der Reihe nach. Ex-Tiger Stéphane Julien legte für Dylan Gyori bei Überzahl mustergültig auf – München bejubelte die 1:0-Führung (9.). Drei Minuten später, jetzt Nürnberg mit einem Mann mehr, Jeff Likens packte den Hammer aus, und weil EHC-Torhüter Sebastian Elwing den Puck nicht festhalten konnte, staubt Dusan Frisch zum 1:1 ab (12.). Das Ganze dann bitte noch einmal. Wieder die Hausherren personell überlegen, wieder ein Zuckerpass von Julien, und München führte 2:1 (16.). Aber nicht lange, denn Grygiel schickte mit einem Geistesblitz, respektive einer Millimeter genauen Vorarbeit Clarke Wilm auf die Reise, und der ließ Elwing beim 2:2-Ausgleich keine Abwehrchance (18.).

Der zweite Akt, es ging munter so weiter. Und erneut war es Julien, der Münchens drittes Tor vorbereitete. Der 36-jährige EHC-Haudegen zog ab, diesmal hatte Tiger-Keeper Patrick Ehelechner Fangprobleme – und Martin Buchwieser bedankte sich mit dem 3:2 für den Aufsteiger (32.). Natürlich bei Überzahl. Offenbar hatten beide Mannschaften an diesem Abend ein Abo darauf, denn knapp fünf Minuten danach narrte Greg Leeb die Münchner Abwehr samt Keeper, und per Bauerntrick lochte der Kapitän ein zum 3:3 (36./Überzahl).

München bestraft die Tiger-Schlafmützen

Dritter Akt, gleiches Spiel. Beinahe. Wieder durften die Hausherren zuerst jubeln, als Dave Reid das 4:3 erzielte (50.). Diesmal aber ohne Juliens Mithilfe, und bei Nürnberger Sollstärke. Kein Problem, dachten da die mitgereisten Fans wohl, dann folgt der Ausgleich. Was auch dank Eric Chouinard passierte (4:4/56.). Doch ein paar Sekunden Schläfrigkeit beim 5:4 von Martin Buchwieser läuteten Nürnbergs K.o. ein (58.). Denn als Tiger-Trainer Andreas Brockmann die letzten 60 Sekunden Goalie Ehelchner für einen sechsten Feldspieler opferte, sicherte Eric Schneider 35 Sekunden vor der Schluss-Sirene den Hausherren einen 6:4-Sieg und die Punkte. Michael Rupp

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