Ice Tigers in Krefeld ausgerutscht
5:6 nach Penaltyschießen – furiose Nürnberger Aufholjagd wurde nicht belohnt. Sieben Sekunden fehlten zum Sieg. Alexander Oblinger am Sonntag beim Derby gegen die Augsburger Panther gesperrt.
KREFELD Verloren, aber dennoch Helm ab Ice Tigers! Zweimal in Krefeld in Rückstand geraten, mit einer fulminanten Aufholjagd vor 3371 Zuschauern noch ein 5:5 in der regulären Zeit geschafft – erst im Penaltyschießen mit 5:6 (2:3, 1:1, 2:1/0:1) den Kürzeren gezogen. Sieben Sekunden fehlten zum Glück, doch Ex-Tiger Herbert Vasiljevs rettete die Pinguine erst ins Stechen, machte dann Krefelds Sieg klar. Kein Beinbruch, einen Punkt nahmen die Noris-Cracks mit. Und das Team von Trainer Andreas Brockmann betrieb trotz der Niederlage beste Werbung für das Derby auf eigenem Eis am Sonntag (18.30 Uhr) gegen die Augsburger Panther.
Für die Tiger-Meute begann die Partie mit einem Paukenschlag. Schon nach 97 Sekunden war für Alexander Oblinger Feierabend. Der 21-jährige Nürnberger Stürmer kassierte nach einem Foul an Pinguin Marvin Tepper eine Fünf-Minuten-Strafe, plus Matchstrafe. Schiedsrichter Roland Aumüller (Planegg) wollte einen Check gegen den Kopf erkannt haben. Doppeltes Pech für Oblinger: er ist am Sonntag automatisch gesperrt.
Krefelder Doppelschlag - 0:2 binnen 70 Sekunden
Es war eine Schiri-Entscheidung mit bitteren Folgen für die geschockten Noris-Cracks. Binnen 70 Sekunden gingen nämlich die Hausherren durch Charlie Stephens (3.) und Dusan Milo (5.) mit 2:0 in Führung. Klar, dass Nürnbergs Puckjäger erstmal durchschnaufen mussten. Doch nach der Hälfte des ersten Durchgangs waren sie wieder im Spiel. Und nach Dusan Froschs verzögertem Bauerntrick auch dran an Krefeld (1:2/14.). Daran konnte auch das 3:1 der Pinguine von Boris Blank nichts ändern (17.). Zumal es ein mehr als fragwürdiger Treffer war, denn zuvor hatte Daniel Pietta bei seinem Schuss die Maske von Tiger-Keeper Patrick Ehelechner getroffen, doch Schiri Aumüller hörte und sah nichts und ließ das Spiel laufen, statt den Regeln nach zu unterbrechen.
Wieder ein Schock, doch wieder schüttelten sich die Brockmänner und setzten erfolgreich nach. Diesmal in Gestalt von Vitalij Aab, der bei Überzahl von Clarke Wilm perfekt bedient wurde und direkt zum 2:3 verwandelte (18.).
Ex-Tiger Vasiljevs als Pinguin-Retter
Auch im zweiten Akt war es ein offenerer Schlagabtausch. Schade nur, dass erneut Krefeld vorlegte. Und zwar wieder mit einem Blitzstart – exakt 45 Sekunden nach Wiederbeginn, als Sean Blanchard in der Kühlbox brummte, erhöhte Richard Pavlikovsky auf 4:2 (21.). Nürnbergs Antwort folgte prompt. Tim Schüle, der nach Oblingers Abgang jede Menge Eiszeit bekam, tankte sich durch die Krefelder Abwehr, bediente Eric Chouinard – und der bedankte sich mit dem Treffer zum 3:4 (23.).
Der Ausgleich lag danach in der Luft, doch Ryan Bayda (34.), Brad Leeb (35.) und Aab (36.) vergaben. Das verdiente 4:4 – es fiel im Schlussakt dank Kapitän Greg Leeb (42.). Und nur drei Minuten später legte Martin Ancicka bei personeller Überzahl das 5:4 nach. Alles klar mit dem dritten Dreier in Folge? Nein, denn sieben Sekunden vor Abpfiff rettete Vasiljevs Krefeld in die Verlängerung, respektive ins Penaltyschießen. Michael Rupp
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