Ice Tigers: Führung verspielt und Nasreddine verloren

Bittere 5:6-Niederlage nach Penaltyschießen im Duell gegen Augsburg. 19 Sekunden fehlten zum Sieg. Nürnberger Verteidiger nach brutalem Knie-Check verletzt vom Eis - Einsatz am Sonntag in Düsseldorf fraglich.
von  Abendzeitung
Da war die Nürnberger Eishockey-Welt noch in Ordnung: Andre Savage (im Hintergrund) erzielt das 4:3 für die Ice Tigers.
Da war die Nürnberger Eishockey-Welt noch in Ordnung: Andre Savage (im Hintergrund) erzielt das 4:3 für die Ice Tigers. © bayernpress

Bittere 5:6-Niederlage nach Penaltyschießen im Duell gegen Augsburg. 19 Sekunden fehlten zum Sieg. Nürnberger Verteidiger nach brutalem Knie-Check verletzt vom Eis - Einsatz am Sonntag in Düsseldorf fraglich.

NÜRNBERG Warum denn einfach, wenn’s auch spannend geht. Die Nürnberg Ice Tigers jedenfalls sind in dieser Saison immer für eine Zitterpartie gut. So auch am Freitag beim Heimspiel gegen die Augsburger Panther. Bis kurz vor Ende der regulären Spielzeit durften sich die Noris-Cracks als Sieger fühlen, führten 5:4 und hatten den „Dreier“ fast im Sack. Doch 19 Sekunden vor der Schluss-Sirene gelang den Panthern das 5:5, die 4273 Zuschauer erlebten erst eine Verlängerung, und dann noch ein Penaltyschießen – und leider auch eine Nürnberger 5:6-(2:1, 3:2, 0:2/0:0)-Niederlage.

Zehn Minuten lang mussten sich die Fans in Geduld üben, respektive waren packende Torraumszenen Mangelware. Dann aber ging urplötzlich die Post ab und es klingelte binnen 46 Sekunden gleich drei Mal. Den Auftakt machte Eistiger Greg Leeb, der die Vorarbeit von Bruder Brad und Björn Barta per Abstauber zum 1:0 nutzte (10.). Durchaus erwähnenswert: Es war ein Treffer bei personeller Überlegenheit, bislang ein seltenes Vorkommnis bei den Noris-Cracks. Kaum hatte Panther Tyler Beechey den Weg zurück von der Strafbank aufs Eis gefunden, da schlug nur zwölf Sekunden nach dem Führungstor Petr Fical zu – sein satter Schlagschuss brachte das 2:0 (11.).

Panther Engelhardt als Übeltäter

Es sah gut aus für die Hausherren, alles schien jetzt in die richtige Richtung zu laufen. Doch die Freude kam zu früh, die Sicherheit war trügerisch. Und während die Tiger-Fans noch Ficals dritten Saisontreffer feierten, folgte nur 34 Sekunden später prompt die Strafe für die Nürnberger Nachlässigkeit in Sachen Defensive – Colin Murphys 1:2- Anschlusstreffer, bei dem Keeper Adam Svoboda ohne eine Abwehrchance war.

Höhepunkt der negativen Art im ersten Drittel: Nach einem üblen Knie-Check von Brett Engelhardt (bekam dafür eine Spieldauerstrafe aufgebrummt) musste Tiger-Verteidiger Alain Nasreddine humpelnd vom Eis (18.) – Einsatz am Sonntag in Düsseldorf mehr als fraglich.

Nach zwei Dritteln 5:3 in Führung

Munter rauf und runter ging es dann im zweiten Durchgang. Und es fielen weiter Tore. Brad Leeb erhöhte bei Überzahl auf 3:1 (21.), dann schaffte Augsburg durch Chris Collins (27.) und Rhett Gordon (29.) den 3:3-Ausgleich. Gut nur, dass in der 36. Minute Andre Savage mit dem 4:3 die Panther auf Distanz hielt, die jetzt mit Macht und rauher Gangart die Wende herbeizwingen wollten. Und noch besser, dass 28 Sekunden vor Drittelende Shane Peacock mit einem Kracher bei Überzahl (!) auf 5:3 erhöhte.

Ein Spaziergang war es auch die letzten 20 Minuten nicht, und Thomas Jörg brachte die Gäste mit einem Tor in Unterzahl auf 4:5 heran (53.). Augsburg drängte weiter, setzte dabei alle erlaubten und auch unerlaubten Mittel ein – und rettete sich mit dem Last-Minute-Tor zum 5:5 von Darin Olver in die Verlängerung. Michael Rupp

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