IAA verlässt Frankfurt: München mit Berlin und HH im Rennen
Berlin/München (dpa/lby) - Die Automesse IAA könnte zur nächsten Ausgabe 2021 nach München umziehen. Aber auch Berlin und Hamburg sind als Nachfolger des Traditionsstandortes Frankfurt noch im Rennen. Der Vorstand des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) entschied am Mittwoch, mit diesen drei Bewerbern weitere Gespräche zu führen und konkrete Vertragsverhandlungen aufzunehmen. Die Entscheidung für eine der Städte soll in den nächsten Wochen fallen.
Damit ist der Abschied vom langjährigen Standort Frankfurt beschlossene Sache. Frankfurts Wirtschaftsdezernent Markus Frank (CDU) sagte der Deutschen Presse-Agentur am späten Nachmittag, er habe gerade die Absage des VDA erhalten.
Die letzte Ausgabe im vergangenen Jahr gilt als Misserfolg bei Publikum und Veranstaltern. Der Verband will die Messe von der Autoschau zu einem Impulsgeber für neue Mobilitätskonzepte umwandeln.
"Die Ideen jeder einzelnen Stadt sind sehr kreativ und durchweg anspruchsvoll", teilte der VDA am Mittwoch mit. "Es ist ein sehr enges Rennen, die Performance durchweg hoch."
Die Münchner Messe macht sich große Hoffnungen auf die künftige Ausrichtung der internationalen Automesse IAA. "Wir haben eines der besten und modernsten Messegelände, die es weltweit gibt", heißt es bei der Messe. "Wir haben einen Fünf-Sterne-Flughafen" - und die notwendige Infrastruktur für Großveranstaltungen.
Bayern ist mit BMW, Audi, MAN und vielen Zulieferern zudem ein wichtiger Standort der Autoindustrie. Die Staatsregierung und die Landeshauptstadt unterstützen die Bewerbung.
In München sind auch große US-Tech-Konzerne wie Microsoft, Apple, Google, Amazon und IBM mit wichtigen Standorten beziehungsweise ihren Deutschland-Zentralen vertreten. Sie spielen auch beim Auto der Zukunft eine immer wichtigere Rolle. Gleichzeitig beherbergt München zahlreiche Start-Ups und ist Austragungsort der Bits & Pretzels, einer der weltweit führenden Start-Up-Konferenzen.
Aus dem Rennen sind dagegen Köln, Stuttgart und Hannover, die sich ebenfalls um die Internationale Automobilausstellung beworben hatten. Die mit Frankfurt insgesamt sieben Bewerber hatten ihre Konzepte in der vergangenen Woche in Berlin präsentiert.
Der VDA hob mit Blick auf das Aus für Frankfurt hervor: Auch die Ideen und Konzepte der Frankfurts seien sehr eindrucksvoll. Der Abschied sei dem Vorstand nicht leichtgefallen. "Fast 70 Jahre war die Main-Metropole die Stadt der IAA, international wurde dies am häufig verwendeten Begriff "Frankfurt Motor Show" deutlich." Der Verband dankte der Stadt und der Messegesellschaft.