Hut ab vor den Tigern
Trainer Andreas Brockmann lobt den Charakter seiner Cracks. Mit „kühlem Kopf“ nach Straubing
NÜRNBERG Erst hatten „beide Mannschaften viel Respekt voreinander“ (Sportdirektor Otto Sykora), dann gerieten seine Ice Tigers traditionell in Rückstand, um postwendend derart aufs Gaspedal zu treten, dass der zuletzt sechsmal in Folge siegreiche DEL-Primus Frankfurt zu einem besseren Sparringspartner verkam. „Nürnberg war in den letzten 30 Minuten klar die bessere Mannschaft“, erkannte Lions-Trainer Rich Chernomaz nach der 5:1-Gala der Noris-Cracks neidlos an. Und Tigers-Trainer Andreas Brockmann war happy: „Hut ab, das zeigt den Charakter dieser Mannschaft.“
Mannschaft kann gegen jeden Gegner bestehen
Fanden auch die leider nur 3736 Zuschauer in der Arena – und ließen Nürnbergs Eismänner nach der Schluss-Sirene entsprechend hochleben. Hatten doch Michel Periard und Brian Swanson per Doppelschlag innerhalb von 91 Sekunden die Wende eingeleitet und Scott King, Björn Barta und Alain Nasreddine im Schlussdrittel dem Spiel das umjubelte Sahnehäubchen aufgesetzt. Zusätzlich garniert von zwei handfesten Meinungsverschiedenheiten zwischen Punktsieger Nasreddine und Pat Kavanagh sowie David Cespiva und Ex-Tiger Lasse Kopitz (unentschieden).
„Das passt“, frohlockte Sykora nach dem vierten Sieg in Folge und dem siebten Erfolgserlebnis in den letzten acht Spielen. „Da verfällt keiner in Panik, wenn wir mal in Rückstand geraten, jeder glaubt bis zum Schluss an den Sieg.“ Und ganz wichtig: „Die Mannschaft hat das Gefühl, dass sie gegen jeden Gegner bestehen kann.“
Tiger-Lazarett lichtet sich
Auch am Sonntag (18.30 Uhr) in Straubing. „Eine unangenehme Mannschaft“, weiß Sykora, „die kämpfen wie die Wilden. Und die Fans machen einen Höllenlärm. Wir müssen kühlen Kopf bewahren und dürfen uns nicht von der Atmosphäre verrückt machen lassen.“ Am Sonntag ist aller Voraussicht nach auch Florian Keller nach überstandener Schulterverletzung wieder mit von der Eispartie, nachdem Aleksander Polaczek (Syndesmosebandriss) bereits gegen Frankfurt sein Comeback gefeiert hatte.
Fehlt zur Sollstärke – neben Torhüter Patrick Ehelechner (Saison-Aus nach Kreuzbandriss) aktuell nur noch Greg Leeb (Mittelfußbruch). „Zwei Wochen wird’s wohl noch dauern“, schätzt Sykora, der sich nach baldiger Vollbeschäftigung sehnt: „Damit uns dann nicht im Frühling plötzlich irgendwann noch die Luft ausgeht.“ Gerhard Schmid
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