Hurra, sie leben noch! Tiger jubeln gegen Adler
Shane Peacock macht’s möglich: Nürnbergs Puckjäger siegen gegen Mannheim 3:2 nach Verlängerung. Am Sonntag kommen die Eisbären in die Arena.
NÜRNBERG Finanzprobleme hin, drohender Ausstieg von Alleingesellschafter Günther Hertel her – die Nürnberg Ice Tigers leben noch. Zumindest sportlich ist wieder Land in Sicht, denn die Eismänner von Trainer Andreas Brockmann feierten gestern gegen Meisterschaftsanwärter Adler Mannheim einen 3:2-(0:1, 1:1, 1:0/1:0)-Sieg nach Verlängerung. Mann des Abends im Tiger-Käfig war Shane Peacock, der nach 79 Sekunden der Extrazeit für Freudentänze bei den Fans sorgte. Fortsetzung am Sonntag gegen die Berliner Eisbären erwünscht (Arena, 18.30 Uhr).
Wer seine Tore nicht macht, wird bestraft
Im Vergleich zu früheren Treffen nicht gerade üppig besetzt die Ränge (5011 Zuschauer). Mäßig und holprig der Start beider Teams. Allerdings zu Beginn mit den besseren Möglichkeiten für die Hausherren. Scott King hatte als erster Eistiger die Chance zum Führungstreffer (5.), dann war es Adrian Grygiel, der von Björn Barta bestens bedient wurde, aber wie zuvor King an Adler-Keeper Fredrick Braithwaite scheiterte (7.).
Eine alte Weisheit: Wer seine Tore nicht macht, wird vom DEL-Rekordmeister prompt bestraft. Fast im Gegenzug nach Grygiels verpasster Chance jubelten die Mannheimer, als Peter Flache Nürnbergs Torhüter Frederic Cassivi mit einem Schuss durch die Schoner alt aussehen ließ (8.). Das 1:0 verlieh den Adlern Flügel, und nach den ersten 20 Minuten waren die Noris-Cracks damit gut bedient, denn Flache (15.) und Ex-Tiger Felix Petermann (17.) hätten den Vorsprung durchaus ausbauen können. Doppeltes Pfosten-Pech für die Brockmänner: Andre Savage traf kurz vor der Pause nur das Mannheimer Gestänge, und keine Minute nach Wiederbeginn auch Michel Periard.
David Cespiva eiskalt
Ein Spielbild aus dem ersten Drittel das 2:0 für den Titelkandidaten, denn kaum war der Ärger über Periards Pfostenkracher verraucht, da schepperte es im Tiger-Kasten, als Marcus Kink im Nachsetzen die schwarze Hartgummischeibe über die Linie brachte.
Mannheim war jetzt Chef auf dem Eis, kontrollierte das Geschehen und war dem 3:0 nahe. Gut, dass Tiger-Goalie Cassivi gegen den einstigen Nürnberger Topstürmer Francois Methot seine Klasse bewies und dessen Alleingang stoppte (33.). Wie ein Blitz im abendlichen Schneeregen der Nürnberger Anschlusstreffer. Savage schickte den von der Strafbank kommenden David Cespiva auf die Reise, der Tiger-Youngster blieb eiskalt und sorgte mit dem 1:2 für neue Hoffnung auf die Wende.
Letztes Drittel, neue Kräfte bei den Nürnberger Puckjägern, die sich jetzt immer besser in Szene setzen konnten. Und auf den Ausgleich drängten. Mit Erfolg, denn als die Adler Sieg und „Dreier“ schon im Sack glaubten, schlug Brad Leeb bei personeller Überzahl zu und rettete die Eistiger mit dem 2:2 (57.) in die Verlängerung.Michael Rupp
- Themen: