Hunderte Einsätze nach Unwetter in Bayern

In Bayern hieß es nach Unwettern in der Nacht zum Montag wieder „Land unter“. Polizei und Feuerwehr rückten hunderte Male aus, um Keller leerzupumpen und Straßen zu räumen.
von  dpa
Ein Auto steht am Sonntagabend (10.07.2011) nach einem Unwetter auf einer überfluteten Straße in Nürnberg (Mittelfranken). Gewitter in Bayern hat am Sonntagabend zu hunderten Notrufen bei Polizei und Feuerwehr geführt.
Ein Auto steht am Sonntagabend (10.07.2011) nach einem Unwetter auf einer überfluteten Straße in Nürnberg (Mittelfranken). Gewitter in Bayern hat am Sonntagabend zu hunderten Notrufen bei Polizei und Feuerwehr geführt. © dpa

Nürnberg/Regensburg – Heftige Unwetter mit Blitzen, Donnern und Hagelschauern haben in der Nacht zum Sonntag über Teilen Bayerns gewütet. Bei Polizei und Feuerwehr gingen Hunderte Notrufe ein. Besonders betroffen waren Franken, Niederbayern und Oberbayern: Zahlreiche Keller und Unterführungen liefen voll und Bäume stürzten um, wie die Polizeipräsidien vor Ort mitteilten. Verletzt wurde aber niemand. Rund um Fürth und im oberbayerischen Chiemgau gab es laut einem Sprecher des Deutschen Wetterdienstes Orkanböen und bis zu tischtennisballgroße Hagelkörner.

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Allein bei der Einsatzzentrale Niederbayern in Straubing gingen knapp 200 Anrufe ein. Vor allem rund um Passau mussten die Rettungskräfte oft ausrücken. Auf der Autobahn 3 bei Pocking (Kreis Passau) habe es am späten Sonntagabend einen Unfall wegen Aquaplanings gegeben, teilte ein Sprecher der Polizei in Straubing mit. Verletzt wurde niemand. Bei Jandelsbrunn (Kreis Freyung-Grafenau) schlug der Blitz in eine Hochspannungsleitung ein und führte zu einem vorübergehenden Stromausfall in der Region.

Auch im Großraum Nürnberg hielt das Unwetter Polizei und Feuerwehr stundenlang in Atem. Zwischen 18.00 und Mitternacht hätten Feuerwehrleute zu 330 Einsätzen ausrücken müssen, teilte die Feuerwehr Nürnberg mit. „Da ging es ganz ordentlich zur Sache“, sagte ein Mitarbeiter der Einsatzzentrale der Nachrichtenagentur dpa.

Besonders heftig tobte das Unwetter in Erlangen. In der Uni-Stadt mussten Helfer rund 150 Mal ausrücken. Die vom Himmel prasselnden Wassermassen seien nicht nur in die Keller zahlreicher Privathäuser eingedrungen, sondern hätten auch tiefer liegende Räume der örtlichen Sparkasse, der Uni-Bibliothek und anderer öffentlicher Einrichtungen überflutet, hieß es.

Im Nürnberger Stadtgebiet sei es zu rund 40, in Fürth zu 30 Einsätzen gekommen. Auch hier mussten die Helfer vollgelaufene Keller und überschwemmte Straßenunterführungen leer pumpen. Im Nürnberger Stadtteil Großgründlach stürzte nach Feuerwehrangaben ein Baum auf ein geparktes Auto. Verletzt worden sei niemand. Auch im übrigen nördlichen Mittelfranken blieb es bei Sachschäden.

In Oberfranken waren vor allem Forchheim und Ebermannstadt betroffen. Zahlreiche Straßenabschnitte waren dort nach Angaben der Polizei nicht passierbar.

Die Einsatzzentrale Oberpfalz erreichten 30 witterungsbedingte Notrufe. In Schlammersdorf (Kreis Neustadt an der Waldnaab) schlug ein Blitz in einen Kamin ein, an dem Wohnhaus entstand laut Polizei ein Schaden von 50 000 Euro. Bei den Leitstellen oder Einsatzzentralen Neu-Ulm, Donau-Iller, Kempten und Allgäu gab es nach Angaben der Polizei insgesamt mehr als 200 witterungsbedingte Notrufe.

Die Bahnstrecke zwischen Günzburg und Ichenhausen in Schwaben war wegen überfluteter Gleise für drei Stunden gesperrt. In Bayreuth drückten die Wassermassen Gullydeckel hoch. Auch hier mussten einige Straßen zeitweilig abgesperrt werden.

 

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