Hubert Haderthauer suspendiert

Jetzt wirkt sich die Modellauto-Affäre auch auf den Ehemann von Ex-Staatskanzleichefin Christine Haderthauer aus. Laut Regierung von Oberbayern darf Hubert Haderthauer seinen Job als Leiter der landgerichtsärztlichen Dienstelle nicht mehr ausbüben.
von  Helmut Reister
Hubert Haderthauer mit seiner Frau. Der Mediziner ist zu einem schweren Störfall für die Ingolstädter Justizbehörde geworden.
Hubert Haderthauer mit seiner Frau. Der Mediziner ist zu einem schweren Störfall für die Ingolstädter Justizbehörde geworden. © dpa

München - Hubert Haderthauer darf ab sofort seine Dienstgeschäfte als Leiter der landgerichtsärztlichen Dienstelle Ingolstadt nicht mehr ausüben. Wie eine Sprecherin der Regierung von Oberbayern bestätigte, wurde von der Behörde ein entsprechendes Verbot angeordnet. Damit wirkt sich die „Modellauto-Affäre“, die dem Gatten von Ex-Staatskanzlei-Chefin Christine Hadertaher schon eine Anklage der Staatsanwaltschaft einhandelte, auch auf seine berufliche Karriere aus.

Unabhängig von dem gegen Hubert Haderthauer bei der Landesanwaltschaft anhängigen und noch nicht entschiedenen Disziplinarverfahrens, hatte die Regierung von Oberbayern in ihrer Rolle als personalverwaltende Behörde eigene Schritte eingeleitet. Grund dafür seien nach Angaben von Behördensprecherin Michaela Krem die „aktuellen Entwicklungen im Strafverfahren“ gewesen.

Ihren Worten zufolge sei Hubert Haderthauer von der Verbots-Absicht unterrichtet und angehört worden. Die Anhörungsfrist sei am Dienstag abgelaufen und führte zu einer schnellen Reaktion. Michaela Krem: „Nach Ablauf der Anhörungsfrist hat die Regierung von Oberbayern mit Bescheid vom 10.11.2015 das sofortige Verbot der Führung der Dienstgeschäfte angeordnet.“

Die Anordnung des Verbots auf dem Verwaltungsweg hat mit dem laufenden Disziplinarverfahren der Landesanwaltschaft nichts zu tun. Diese Behörde ist allerdings für disziplinarrechtliche Maßnahmen zuständig, zu denen Suspendierungen und weitergehende Sanktionierungen gehören.

Schon vor einigen Wochen hatte die Landesanwaltschaft bestätigt, die Suspendierung des Landgerichtsarztes von seinem Dienst anzustreben. Eine Entscheidung wurde zunächst für Ende dieser Woche, dann für kommende Woche angekündigt.

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