Hubert Aiwanger sieht Freie Wähler in zehn Jahren im Bundestag
München - Für Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger ist die Regierungsbeteiligung in Bayern nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zum nächsten großen Ziel: "In zehn Jahren werden wir im Bundestag sitzen", sagte der designierte bayerische Vize-Ministerpräsident und Wirtschaftsminister im Interview der Deutschen Presse-Agentur.
Er ist sich sicher, dass in ganz Deutschland der Wunsch nach bürgerlichen Koalitionen ohne Grüne und SPD bestehe. Diese Lücke, die einst die FDP ausfüllte, biete eine bundesweite Zukunft für seine Partei. Die Freien Wähler haben nach der Landtagswahl in Bayern eine Koalition mit der CSU unter Ministerpräsident Markus Söder (CSU) geschmiedet.
Aiwanger: "...und die CSU musste es zähneknirschend akzeptieren"
Auf die Frage, wie die Freien Wähler der CSU das Kultusministerium abluchsen konnten, antwortete Aiwanger: "Nachdem die CSU das Innenministerium und die Finanzen auf jeden Fall behalten wollte, war es klar, dass wir bei anderen wichtigen Häusern den Erstzugriff hatten. Wirtschaft und Kultus sind zwei Häuser, mit denen wir viel Breitenwirkung erzielen können und die nah an unserer Klientel sind. Vom Wirtshaus bis zu Siemens, von der Dorfschule bis zum Gymnasium. Das ist uns äußerst wichtig, und die CSU musste es zähneknirschend akzeptieren.
Dass er im Wahlkampf immer wieder über "Bavaria One" gespottet hatte, im Koalitionsvertrag dann dennoch die Fortsetzung des bayerischen Luft- und Raumfahrtprogramms unterzeichnet habe, sei für ihn kein Problem: "Luft- und Raumfahrt ist schon immer wichtig für Bayern und das wollten wir auch immer erhalten. Wir wollten nur den Fokus auf die Anwenderorientierung legen und nicht wie die CSU nur auf das Prestige. Meine Kritik war schon in Ordnung."