Hotelier-Legende Friedrich Loew ist tot!

Bis zuletzt lenkte er die Geschicke seines Hauses. Kurz nach Vollendung seines 80. Lebensjahres starb der Unternehmer
NÜRNBERG Er war ein Visionär, ein Macher, und vor allem: Hotelier mit Leib und Seele. Friedrich Wilhelm Loew leitete über 60 Jahre das familiengeführte Nürnberger Traditionshaus Ringhotel Loew’s Merkur in der Pillenreuther Straße am Hauptbahnhof. Darüber hinaus prägte der Unternehmer mit ehrenamtlichem Engagement die Nürnberger Hotel- und Gastrolandschaft. Loew starb im Alter von 80 Jahren, einen Tag vor Weihnachten, altersgeschwächt im Kreis seiner Familie.
Die Arbeit war Loew immer mehr als reiner Broterwerb, sie war sein Leben. „Mit dem Hotel war er tief verwurzelt“, so sein Sohn Peter, der nun die Direktion übernommen hat. „Bis zuletzt hat er alle Entscheidungen allein getroffen, hat immer optimistisch in die Zukunft geblickt. Er hätte gerne noch ein paar Jahre gelebt und Ideen umgesetzt.“
Kampf gegen die geplante Straßenbahntrasse
Die tiefe Bindung zum Haus kam nicht von ungefähr – Friedrich Wilhelm Loew wurde sogar in einem der Zimmer geboren. Mit erst 18 Jahren übernahm er die Leitung, nachdem der Vater früh gestorben war. Die ursprünglich kleine Pension mit nur sechs Betten baute er über die Jahrzehnte zu einem modernen 4-Sterne-Hotel aus, mit über 200 Zimmern.
Loew bekleidete außerdem zahlreiche Ehrenämter. Er war unter anderem Vizepräsident des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes. Für seinen vorbildlichen Einsatz erhielt der Hotelier 1998 das Bundesverdienstkreuz. Zuletzt setzte er sich vehement gegen die geplante Straßenbahntrasse durch die Pillenreuther Straße ein.
Sein Sohn Peter: „Wer ihn gekannt hat, wird ihn als willensstarken Charakterkopf mit viel Charme und vollendeten Umgangsformen in Erinnerung behalten.“
Friedrich Wilhelm Loew hinterlässt seine Ehefrau Edeltraud, vier Kinder und neun Enkelkinder. Er wird am Donnerstag um 12.30 Uhr am Südfriedhof beigesetzt. mp