„Hot Bambinis“: Neustart in der Bayernliga
1. FCN Handball neu aufgestellt, finanziell sicher und optisch auf jeden Fall vorne dabei
NÜRNBERG Der Satz des gestrigen Mittags kam von Kai Eschenbacher, dessen Arbeitgeber „Tucher“ maßgeblichen finanziellen Anteil am „Projekt“ hat. „Wenn sie nur halb so gut spielen wie sie aussehen, dann kann eigentlich nichts schief gehen.“
Gemeint waren die neuen Club-Handballerinas, die von der Werbeagentur „Banf“ als „Hot Banditas“ auf die Bayernliga (4. Spielklasse) losgelassen werden und offiziell 1.FCN Handball 2009 heißen.
HaSpo Bayreuth als erste Bewährungsprobe
Los geht’s am Samstag, 18 Uhr, in der Club-Halle – zurück zu den Wurzeln – gegen HaSpo Bayreuth. Und während sich in der Mannschaft nur junge, noch unbekannte, aber, wie gesagt, ziemlich hübsche Gesichter tummeln, offenbart die Chefetage durchaus bekannte Profile. Als Vorstand versucht sich Dr. Udo Linde, seit 20 Jahren Teamarzt: „Da konnte ich mich einfach mit dem Untergang des Vereins nicht abfinden.“ Als sportliche Leiterin prognostiziert Gerlinde Csutak, schon zu lange vergangenen Landesliga-Zeiten dabei: „Platz zwei bis vier ist drin, definitiv.“ Trainerin Cora Schardt, früher Christenau, warf den Club einst eigenhändig bis in die Bundesliga, Assistentin Maja Gubova stand dort selbst im Tor und sollte dies auch jetzt tun, hat sich aber leider zum zweiten Mal das selbe Kreuzband gerissen und muss acht Monate pausieren. „Ein herber Schlag“, laut Csutak, „mit Maja wären wir auf einer Schlüsselposition erstklassig besetzt gewesen.“ Die 38-jährige Gubova hätte zudem die „Mutter der Kompanie“ perfekt geben können, denn der Rest der „Hot Banditas“ kommt eher wie „Hot Bambinis“ daher. Durchschnittsalter des Kaders: 19 Jahre.
Aber genau dies passt ins Anforderungsprofil von Linde, Eschenbacher und Mitstreiter Mike Zaus (JAKO). „Jungen, ehrgeizigen Sportlerinnen aus der Region eine Chance geben.“ Nun hoffen sie alle auf regen Zuschauer-Zuspruch (FCN-Ultras), noch mehr Sponsoren und darauf, dass vielleicht noch ein Altstar mitmacht. Torfrau Sylvia Harlander, Regisseurin Steffi Ofenböck und Rechtsaußen Agnieszka Tobiasz sind noch vor Ort, Tobiasz gar als A-Jugend-Trainerin beim Club tätig.
Finanziell sind weiter keine großen Sprünge drin
Der Haken: „Finanziell sind wir ganz gut aufgestellt“, sagt Linde und meint damit allerdings nur den mit 40.000 Euro gesicherten Spielbetrieb. Seine „Banditas“ schießen für null Euro. Da wird’s schwer, ehemalige Champions-League-Spielerinnen zum Comeback zu überreden. ERG
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