Horror-Crash: Freunde trauern um die Toten
Landshut - Es ist ein lauer Oktoberabend. Die Sonne ist gerade versunken, als Sedat J. (24) am Samstagabend gegen 19 Uhr beschließt, sich ans Steuer des schwarzen 5er BMW seines Vaters zu setzen. Er nimmt seinen Spezl Michael S. (23) mit. Die Tour endet für die beiden jungen Männer tödlich.
Die Kleinstadt Vilsbiburg (11000 Einwohner) bei Landshut steht unter Schock. Hier kennt fast jeder jeden. Sedan J. und sein Kumpel Michael arbeiten bei BMW in Dingolfing. Am Samstag zeigt sich der Herbst noch einmal von seiner schönsten Seite.
Das Thermometer klettert auf bis zu 22 Grad, die Straßen sind trocken. Sedan J. gilt als routinierter Fahrer, obwohl er noch jung ist. Der 24-Jährige wählt eine etwas abseits gelegene Strecke aus. Die Baumgartenstraße schlängelt sich zwischen Äckern und Feldern hindurch und endet an einem Feldweg. Nach dem Ortsende geht es durch einen Tunnel unter der Verbindungsstraße LA 13 Richtung Gasthaus „Baumgarten“.
Justin Timberlake-Fan Sedat J. drückt laut Polizei ordentlich aufs Gaspedal. Plötzlich verliert der Fahrer in Höhe der kleinen Ortschaft Wald die Kontrolle über das Auto. Er kommt rechts von der Fahrbahn ab, kracht mit hoher Geschwindigkeit in eine Baumgruppe.
Der Wagen ist nur noch ein Wrack. Die Rettungskräfte müssen den BMW aufschneiden, um die beiden leblosen Insassen zu befreien. Minutenlang versuchen die Notärzte die jungen Männer zu reanimieren - ohne Erfolg.
Die beiden sterben noch an der Unfallstelle. Auf der Mittelkonsole zwischen Schalthebel und Cockpit liegt eine leere Bierflasche. Hatten sie vorher Alkohol getrunken? Eine Obduktion wird nicht angeordnet.
Denn der Unfallverursacher, der für dem Schaden belangt werden müsste, ist tot und eine Nachermittlung wäre zu aufwendig.
Am Sonntag trauern viele Jugendliche an der Unfallstelle. Sie zünden Kerzen an, weinen, sind fassungslos. Eine Freundin auf Facebook: „Es tut mir so leid. Leider können Worte in so einer schwierigen Zeit nicht helfen.“