Holocaust-Vergleich von Abtreibungsgegner sorgt für Empörung
Berlin/Cham - Der Holocaust-Vergleich eines Abtreibungsgegners aus der Oberpfalz sorgt weiter für Empörung. Das Internationale Auschwitz Komitee zeigte sich am Samstag bestürzt über die Äußerungen des Landwirts Franz Graf, der auf Inschriften in seiner privaten Kapelle Schwangerschaftsabbrüche als "größten Völkermord in der Geschichte der Menschheit" und als "Holocaust" an ungeborenen Kindern bezeichnet. In einer Mitteilung hieß es, derartige Vergleiche ließen Auschwitz-Überlebende fassungslos zurück.
"Herr Graf hat in seiner erstarrten und gnadenlosen Selbstgerechtigkeit offensichtlich keine Kenntnisse darüber, was in Auschwitz geschehen ist", sagte Christoph Heubner, Geschäftsführender Vizepräsident des Komitees. Seine Äußerungen verletzten Auschwitz-Überlebende besonders in den Erinnerungen an ihre in den Gaskammern von Auschwitz ermordeten Kinder. "Seine Vergleiche sind menschenverachtend, falsch und würdelos."
Bereits vor einigen Tagen hatte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, Graf scharf kritisiert. Mit dem Holocaust-Vergleich werde dessen Singularität geleugnet und der Massenmord an den europäischen Juden relativiert, hatte Schuster der "taz" gesagt.