Hoher Blutdruck – der lautlose Killer!

Mit dem Alter steigt die Gefahr einer Erkrankung. Rund 20 Millionen Deutsche sind betroffen. Zu viel Speck auf den Rippen erhöht das Risiko! Wir verraten Ihnen, wie Sie die Gefahr erkennen
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Der Nürnberger Herzspezialist Prof. Matthias Pauschinger (49).
abendzeitung Der Nürnberger Herzspezialist Prof. Matthias Pauschinger (49).

Mit dem Alter steigt die Gefahr einer Erkrankung. Rund 20 Millionen Deutsche sind betroffen. Zu viel Speck auf den Rippen erhöht das Risiko! Wir verraten Ihnen, wie Sie die Gefahr erkennen

NÜRNBERG Putzmunter bewegte sich Gerd Sommer* (70) auch in seinem fortgeschrittenen Alter noch durchs Leben. Von Ruhestand im eigentlichen Sinne wollte der Rentner aus Nürnberg-Langwasser nichts wissen. Er fühlte sich gesund und belastbar, war viel unterwegs, verreiste häufig und arbeitete täglich stundenlang in Haus und Garten. Abgesehen von kleineren Altersbeschwerden fehlte ihm nichts.

Völlig unerwartet schlug es diese Woche in seiner Brust ein wie ein Blitz! Das Herz fing an, wie verrückt zu rasen, die Kehle schnürte sich zu. Gerd Sommer bekam keine Luft mehr. Er hatte panische Angst und glaubte, einen Herzinfarkt erlitten zu haben.

Der Rentner kam sofort ins Krankenhaus. Im Klinikum Süd stellten die Ärzte dann fest: Sein Blutdruck war extrem erhöht!

Bluthochdruck ist ein lautloser Killer, der sich lange nicht bemerkbar macht. Bei immer mehr Menschen schlägt er hinterrücks zu. Ein Grund: „Die Menschen werden immer älter, und mit dem Alter steigt das Risiko einer Erkrankung“, erklärt Herz-Spezialist Prof. Matthias Pauschinger (49), Chefarzt der Kardiologie am Klinikum Süd in Nürnberg.

Zu wenig Bewegung und zu viel Speck auf den Rippen sind außerdem die Hauptursachen – „wie bei allen Herz-, Kreislauferkrankungen“. Das könne man, so Pauschinger, gar nicht oft genug betonen.

Rund 20 Millionen Deutsche sind betroffen. Und ein hoher Prozentsatz ahnt es jahrelang gar nicht. Fatal: Unentdeckt kann Bluthochdruck tödlich enden: Herzinfarkt und Schlaganfall drohen!

Welche Symptome deuten auf Bluthochdruck hin?

Luftnot, Engegefühl in der Brust, Herzrasen oder unregelmäßiger Herzschlag, Schwindel, Kopfschmerzen, häufiges Nasenbluten (tritt oft bei jüngeren Frauen auf, die an Bluthochdruck leiden), rote Gesichtsfarbe.

Was passiert im Körper?

Das Herz muss kräftiger als normal arbeiten, um das Blut durch den Körper zu pumpen, weil die Adern weniger elastisch sind oder sich Ablagerungen festgesetzt haben. Prof. Pauschinger: „Das Herz macht sozusagen Bodybuilding.“ Wie ein trainierter Bizeps wird es dadurch immer dicker. Symptome wie Luftnot und Brustenge stellen sich ein.

Wann sollte man zum Arzt?

Stellen sich die genannten Beschwerden ein, rät Pauschinger, umgehend einen Allgemeinarzt aufzusuchen. Bei Übergewicht und ab einem Alter von Anfang 50 ist ein regelmäßiger Herz-Check angezeigt. Normal ist ein Blutdruck von 130/85 mmHg. Ab 140/90 mmHg ist er leicht, ab 180/110 stark erhöht.

Wie kann man vorbeugen?

Bewegung ist das A und O. Prof. Pauschinger: „Das heißt aber nicht, dass man wie verrückt durch den Reichswald rennen muss. Alle zwei bis drei Tage eine Dreiviertelstunde am Stück stramm spazieren gehen, das wäre schon hilfreich.“

Auf den Speiseplan zu achten, ist der zweite Baustein. Pauschinger: „Nur von Wasser und Brot muss man sich natürlich nicht ernähren.“ Alkohol und üppig-fränkisches wie Bratwürste oder Schäufele sollten aber nur in Maßen genossen werden. Empfehlung stattdessen: leichte und mediterrane Küche.

Der dritte Baustein: Das Gewicht halten oder reduzieren!

Wie lässt sich die Krankheit behandeln? Medikamente pegeln den Blutdruck wieder auf ein normales Maß ein. Unbedingt sollte parallel dazu aber auf eine alkohol- und kochsalzarme Ernährung umgestellt werden! *Name geändertMarlina Pfefferer

Mehr zum Thema lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer AZ am Donnerstag, 19. August

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