Hoffnung light vorm Hertha-Fight

Bärenstarker Jan Koller: „Wir sind wieder da.“ Aber Manager Martin Bader bremst Euphorie vor dem Samstag-Spiel in Berlin: „Lage ist prekär“.
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Jubel der Erleichterung: "Zwetschge" Misimovic gratuliert Angelos Charisteas.
Bayernpress Jubel der Erleichterung: "Zwetschge" Misimovic gratuliert Angelos Charisteas.

Bärenstarker Jan Koller: „Wir sind wieder da.“ Aber Manager Martin Bader bremst Euphorie vor dem Samstag-Spiel in Berlin: „Lage ist prekär“.

NÜRNBERG Hurra, wir leben noch! Das 2:0 im Abstiegs-Endspiel gegen Duisburg („der Club hat verdient gewonnen“, MSV-Trainer Rudi Bommer) war ein kleiner Schritt zum noch möglichen Klassenerhalt, die Tore von Angelos Charisteas (9.) und Javier Pinola (32.) überlebensnotwendig. Hoffnung light machte sich am späten Mittwochabend im easyCredit-Stadion breit. „Wir sind wieder da, mit dieser Leistung steigen wir nicht ab“, freute sich der erneut bärenstarke Jan Koller nach seinem insgesamt 150.Bundesliga-Einsatz. Auch Keeper Daniel Klewer war happy: „Das war die absolute Erlösung. Wir standen nach dem 0:0 von Dortmund enorm unter Druck.“

In der Tat. Gerade vor dem Duell gegen einen direkten Mitabstiegskandidaten wie dem MSV. Thomas von Heesens Kicker haben die Aufgabe vor 44300 Fans mit Bravour gemeistert, doch in den nächsten beiden Spielen (Samstag in Berlin und beim Saisonheimfinale am 17.Mai gegen Schalke 04) wird der Druck nicht geringer. Der Nervenkitzel geht weiter.

Der Manager ordnet die Lage richtig ein. Martin Bader: „Unsere Situation ist nach wie vor nicht rosig, sondern nach wie vor prekär. Wenn Bielefeld und Cottbus ihre Hausaufgaben machen, dann können wir gewinnen wie wir wollen – und gucken dennoch in die Röhre.“ Oder doch nicht.

Als der TV-Bericht vom Club-Sieg zum x-ten Mal im Presseraum über die Bildschirme flimmerte, gab sich Bader optimistisch. Seine Augen funkelten bei seiner Hochrechnung kurz vor der Geisterstunde: „Am letzten Spieltag wird es so sein: In der 55. Minute sind wir abgestiegen, in der 75.andere, in der 85.wieder andere. In der 93.Minute wir nicht – wegen der besseren Tordifferenz!“

Doch ausgerechnet jetzt geht es zur Hertha nach Berlin, zu jenem Verein, wo der Club-Sportdirektor zehn Jahre wirkte und seine Sporen bei Manager Dieter Hoeneß verdiente. „Wir wollen uns, ohne Rücksicht auf gute Bekannte in Nürnberg, im letzten Heimspiel der Saison mit einem Sieg von unseren Fans verabschieden“, betont Hoeneß. Club-Coach Thomas von Heesen kontert: „Wir werden uns in Berlin nicht verstecken, sondern auf Sieg spielen.“

Mit einem Schuss Aberglauben. Am Pfingstsamstag 2007 feierte der Club im Berliner Olympiastadion seinen Pokal-Triumph (3:2 gegen den VfB Stuttgart), an Pfingstsamstag 2008 vielleicht die Bundesliga-Rettung? Deshalb geht es heute Vormittag, wie vor dem Pokalendspiel, im Flieger nach Berlin, wo das gleiche Quartier („Hotel Spreebogen“) gebucht ist. Und auch das Abschlusstraining findet, wie vor einem Jahr, im Poststadion statt. Was soll da eigentlich noch schief gehen?

Matthias Hertlein

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