Hoffnung für das Raubkatzenasyl in Not

Die Ansbacher Auffangstation für Tiger, Puma und andere Exoten bangt seit Monaten um ihre Existenz: Das Grundstück wird verkauft. In der AZ kann der Chef des Vereins jetzt gute Nachrichten verkünden.
Rosemarie Vielreicher |
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Das Luchs-Weibchen "Anubis" sitzt in seinem Gehege.
dpa Das Luchs-Weibchen "Anubis" sitzt in seinem Gehege.

Ansbach - Geschundene, schlecht oder gar illegal gehaltene Raubkatzen bekommen bei Olaf Neuendorf und seinem Team in Ansbach ein neues Zuhause. Doch die Verantwortlichen für die deutschlandweit einzigartige Auffangstation für Raubkatzen und exotische Tiere bangt seit Monaten um deren Existenz: Der Besitzer will das Grundstück aus gesundheitlichen Gründen verkaufen – für mehr als eine halbe Million Euro. Zu viel für den kleinen Verein.

Die Zukunft des Raubkatzenasyls ist lange ungewiss: Bekommen die Tierfreunde das Geld für das Grundstück zusammen? Was passiert, wenn sich ein anderer Käufer findet, der aber die wilden Tiere nicht auf dem Gelände haben will? Wo kommen die Tiger, Luchse und Füchse dann unter?

Der Besitzer, der das Grundstück bisher an die Tierschützer verpachtet hat, will durchaus an den Verein verkaufen und wünscht sich auch, dass das Gelände weiter für das Asyl verwendet wird. Deswegen hat er dem Verein gut ein halbes Jahr Zeit gegeben, um das nötige Geld aufzutreiben. Die Frist läuft im Mai aus.

Der Verein und sein Vorstand Olaf Neuendorf wollten keinesfalls kampflos aufgeben: Im Oktober starteten sie die Spendenaktion "Rettet den Tigerwald". Auf dem 6.000 Quadratmeter großen Areal leben rund 15 Tiere darunter Sibirische Tiger, ein Puma, ein Luchs und Füchse. Die vernachlässigten Tiere werden zum Beispiel von Behörden aus Zirkussen oder von illegalen Händlern beschlagnahmt und vom Raubkatzenasyl aufgenommen.

Mehr Unterstützung als erwartet

Der AZ verrät Neuendorf nun gute Neuigkeiten: "Bis zum heutigen Tag haben wir 150.000 Euro zusammenbekommen." Er ist überwältigt: "Wir hätten nie gedacht, dass wir so viel Unterstützung bekommen."

Das Team hat jetzt folgenden Plan: Sie werden einen Kredit aufnehmen, um das Grundstück in Kombination mit den vielen Spenden zu finanzieren.

Auch wenn die noch fehlende Summe hoch ist, ist Neuendorf positiv gestimmt und sagt fest überzeugt: "Wir wollen das machen." Abbezahlen will der Verein den Kredit dann mit der bisherigen Pachtsumme (1600 Euro im Monat) und den Mieteinnahmen – auf dem Grundstück steht auch ein Haus mit drei Mietparteien.

Das Raubkatzenasyl scheint gerettet. Neuendorf sagt aber auch: "Wir sind noch lange nicht am Ziel. Wenn wir das Grundstück gekauft haben, wollen wir zum Beispiel die Gehege der Tiere vergrößern und ihre Lebensbedingungen weiter verbessern." Genauso plane man, weiteren Tieren zu helfen. Vor vier Wochen habe der Verein zum Beispiel einen zweiten Affen aufgenommen. Mitte April soll ein weiterer Luchs einziehen.

Deswegen sei man weiter auf Spenden angewiesen. Vom Staat bekäme der Verein im Übrigen keinen Cent, beklagt Neuendorf. Die CSU habe entsprechende Anträge bisher immer abgelehnt. Neuendorf hofft hier auf ein Umdenken, denn: "Wir nehmen schließlich Tiere auf, die von Behörden beschlagnahmt wurden."

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Das Spendenkonto des Vereins:
Raubtier- und Exotenasyl e.V.
Sparkasse Ansbach
IBAN: DE06765500000008188443
BIC: BYLADEM1ANS
Weitere Infos finden Sie hier.

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