Hoeneß über Steueraffäre: Zeit vor Prozess war schlimm

München - Uli Hoeneß hat im Zuge seiner Steueraffäre insbesondere die Phase vor dem Gerichtsverfahren zugesetzt. "So verrückt das jetzt klingen mag: Die Zeit im Gefängnis war nicht so schlimm wie die Zeit zwischen der Bekanntgabe der Hausdurchsuchung und dem Prozess", erzählte der scheidende Bayern-Präsident in der Dokumentation "Der Bayern-Boss: Schlusspfiff für Uli Hoeneß", die am Montag (20.15 Uhr/ARD) ausgestrahlt wird. In jenen "eineinhalb oder fast zwei" Jahren hätten weder er noch seine Familie praktisch das Haus verlassen können, "ohne dass ein, zwei, drei, vier, fünf Journalisten, Fotografen, Kameraleute mein Haus belagert haben".
Der mittlerweile 67-jährige Hoeneß war nach einer Selbstanzeige wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe 2014 vom Landgericht München II zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Wegen guter Führung wurde er 2016 vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen.
"In dem Moment, wo ich im Gefängnis war, hatte wenigstens meine Familie Ruhe. Und ich hatte mit der einen oder anderen Zeitung einen Deal, dass sie wenigstens in dieser Zeit meine Familie in Ruhe lassen, und das war mir viel wert", sagte Hoeneß. Er will auf der Mitgliederversammlung des deutschen Fußball-Rekordmeisters am 15. November nicht mehr als Präsident kandidieren.