Hoeneß: Böse auf die Spielverderber

Aber die Club-Verantwortlichen halten dagegen wie die FCN-Profis, stehen zur Mauer-Taktik, denn: „Das Gejammer ist nicht nachvollziehbar“
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Der eine meckerte, der andere gab Kontra: Uli Hoeneß missfielen die Nürnberger Betonmischer, FCN-Manager Martin Bader fand die Taktik legitim. „Schließlich geht’s um Ergebnisse.
Wolfgang Zink Der eine meckerte, der andere gab Kontra: Uli Hoeneß missfielen die Nürnberger Betonmischer, FCN-Manager Martin Bader fand die Taktik legitim. „Schließlich geht’s um Ergebnisse.

Aber die Club-Verantwortlichen halten dagegen wie die FCN-Profis, stehen zur Mauer-Taktik, denn: „Das Gejammer ist nicht nachvollziehbar“

MÜNCHEN Als tumbe Kärwaburschen zur Wiesn-Eröffnung, die den Bayern nicht an die Lederhosen gehen, wollten sich die Cluberer im 179. Prestigeduell am Samstag nicht verkaufen. „Spielerisch haben wir nicht die Möglichkeit, mitzuhalten“, sagt FCN-Trainer Michael Oenning, der kräftig Beton anrühren und auf Konter setzen ließ. Leider nicht belohnt bei der 1:2-Niederlage. Statt mit drei letztlich verdienten Punkten zufrieden gen Oktoberfest zu ziehen, ätzte Uli Hoeneß: „Die Nürnberger wollten das Spiel nur kaputt machen.“ O’zapft is!

Der Bayern-Manager, der Ex-Profi Christian Nerlinger zum Nachfolger aufbaut, sich bereits vom Spielfeldrand verabschiedet und sich selbst einen Platz auf der Tribüne verordnet hat, war wieder in Hochform – anders als sein millionenschweres Star-Ensemble. „Das Gejammere ist nicht nachvollziehbar“, wundert sich Oenning. „Wenn die Bayern so schwitzen mussten, dann haben wir fast alles richtig gemacht. Sollen sie doch zufrieden sein, dass wir wenigstens verloren haben.“

Baders Konter: "Hätten wir 70 Millionen investiert, hätten wir mitkicken können"

Die hoeneß’schen Giftpfeile treiben Club-Manager Martin Bader richtig auf die Palme: „Wir sind nicht nach München gekommen, um denen ein schönes Wiesn-Wochenende zu bescheren. Abgesehen davon resultiert eine Tabelle nicht aus B-Noten für schönes Spiel, sondern aus nackten Ergebnissen“, stellt der 41-Jährige, nüchtern und ohne laut zu werden, fest. „Hätten wir 70 oder 80 Millionen Euro investiert, dann hätten wir natürlich munter mitkicken können.“

Statt Arjen Robben (25 Millionen an Real Madrid), Mario Gomez (für 35 Mio. aus Stuttgart), Anatolij Timoschtschuk (elf Mio. für St. Petersburg) oder einem Danijel Pranjic (7,7 Mio. für Heerenveen) heißen die Club-Stars: Havard Nordtveit, Marcel Risse, Eric Maxim Choupo-Moting oder Dennis Diekmeier. Rohdiamanten, echte Schnäppchen auf dem Transfermarkt. Und die hatten keine Scheu vor großen Namen, quälten die Bayern, so gut es eben ging - und solange die Kräfte reichten.

Diekmeier ehrlich: "Die Löcher waren schon sehr groß"

„Wir haben uns etwas zu weit hinten rein drängen lassen“, analysiert Oenning. „So konnten wir nicht für die nötige Entlastung sorgen.“ Rechtsverteidiger Diekmeier, der gegen Robben, Ribéry oder auch Senkrechtstarter Thomas Müller wenig zuließ, hadert: „Die Löcher zwischen Abwehr, Mittelfeld und Sturm waren schon sehr groß.“ Besonders die einzige Spitze im 4-2-3-1-Mauersystem hatte darunter zu leiden. „Ich war schon ein bisschen allein, abgesehen von den vier Bayern, die mich immer umzingelt haben“, bemerkt Dario Vidosic.

Der Frust über den verpassten Punkt hat sich schon etwas gelegt. „Wir haben Moral gezeigt“, sagt Oenning trotzig. „Wir haben viele Dinge richtig gemacht.“ Leider nicht alle, was gegen Bayern aber kein entscheidender Genickbruch im Kampf gegen den Abstieg ist. Markus Löser

Mehr über den Club, die Einzelkritik, warum Marek Mintal auf der Bank schmoren musste und wie sich Eric Maxim Choupo-Moting nach seinem ersten Bundesliga-Tor fühlte, lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Montag, 21. September.

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