Höchste Kurzarbeit und Jobabbau: Corona trifft Bayern hart

Die Corona-Krise trifft Bayern besonders hart. Der Freistaat hat die höchste Kurzarbeitsquote in Deutschland. Zudem planen nach einer Umfrage der IG Metall mehr Unternehmen einen Jobabbau.
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Zwei Kugelschreiber liegen auf einem Antragsformular für Kurzarbeitergeld. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration
dpa Zwei Kugelschreiber liegen auf einem Antragsformular für Kurzarbeitergeld. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration

München (dpa/lby) - Die Corona-Krise hat den bayerischen Arbeitsmarkt im Griff. Im Freistaat waren im Mai 26 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Kurzarbeit, wie aus einer am Montag veröffentlichten Schätzung des Münchner Ifo-Instituts hervorgeht. Insgesamt kommen die Wirtschaftsforscher für Bayern auf rund 1,47 Millionen Kurzarbeiter - auch absolut erreicht der Freistaat damit den höchsten Wert im Ländervergleich und kommt auf minimal mehr Kurzarbeiter als das deutlich bevölkerungsreichere Nordrhein-Westfalen.

"Gerade in den Ländern mit bedeutender Automobil- und Zuliefererindustrie wird besonders viel Kurzarbeit gefahren", sagte Ifo-Experte Sebastian Link. Hinter Bayern folgen Baden-Württemberg und die in der Schätzung zusammengefassten Länder Niedersachsen und Bremen wo jeweils 23 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Kurzarbeit sind. Am niedrigsten ist die Quote in den jeweils zusammengefassten Ländern Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie Rheinland-Pfalz und Saarland mit 17 Prozent.

Doch über die hohe Kurzarbeit hinaus sind auch immer mehr Jobs in Gefahr: Die Zahl der Betriebe aus der Metall- und Elektroindustrie, die Stellen abbauen oder abbauen wollen, hat laut einer Umfrage der IG Metall unter den Betriebsräten von rund 900 Unternehmen zugenommen. Die Gewerkschaft fordert deswegen eine Verlängerung der erweiterten Kurzarbeitsregeln und nimmt parallel die Unternehmen in die Pflicht: "Wer Staatsgelder kassiert, darf keine Stellen abbauen", sagte Bezirksleiter Johann Horn.

Der Umfrage zufolge haben inzwischen 38 Prozent der Betriebe Leiharbeiter und 12 Prozent Werkverträge abgemeldet. Das sind vier beziehungsweise ein Prozentpunkt mehr als bei der letzten Umfrage im April. 32 Prozent der Betriebe lassen befristete Arbeitsverträge auslaufen, ein Plus von drei Prozentpunkten. Einen Stellenabbau bei der Stammbelegschaft planen neun Prozent, ein Punkt mehr als im April.

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