Hochwasser-Schaden am Auto: Was tun?

Die schweren Überschwemmungen der vergangenen Tage haben zu großen Schäden auch an Fahrzeugen geführt. Was tun, wenn der Pkw nicht rechtzeitig vor den Wassermassen gerettet werden konnte?
München - Lohnt es sich, den Wagen "trocken zu legen", oder ist der Aufwand zu groß? Grundsätzlich gilt: Ein Auto, das im Hochwasser steht, sollte nicht angelassen werden, teilt der ADAC mit. Erst, wenn sichergestellt ist, dass sich kein Wasser mehr im Verbrennungs- und Ansaugtrakt befindet, sind keine Motorschäden zu befürchten. Reicht das Wasser bis ungefähr in die Mitte der Stoßfänger und blieb der Innenraum trocken, ist der Schaden meist noch überschaubar.
Die Werkstatt sollte Lenkung, Bremsen und Radlager überprüfen, gegebenenfalls auch die Lichtmaschine und den Anlasser. Feuchte Textilverkleidungen können übergangsweise mit Papier unterfüttert werden. Steht der Wasserpegel über der Türschwelle, ist der Schaden jedoch weitaus größer. Eine vollständige Trockenlegung ist dann meist gar nicht mehr möglich. Das bedeutet, dass Bodenbeläge und Dämmmatten sowie Tür- und Seitenverkleidungen ersetzt werden müssen.
Der ADAC empfiehlt auch, alle im Bodenbereich platzierten Funktionsbauteile überprüfen zu lassen. Sicherheitsrelevante Teile wie beispielsweise Gurtstraffer sind prophylaktisch zu tauschen, und auch ein Katalysator muss eventuell erneuert werden. Totalschaden besteht meist dann, wenn das Wasser bis zur Scheibenunterkante reicht. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist dann Wasser in Motor und Getriebe eingetreten, und auch die elektronischen Bauteile sind sicherlich beschädigt worden.
Bei kaskoversicherten Fahrzeugen zählt das Urteil des Sachverständigen. Ohne Versicherung muss ein Fachmann entscheiden, ob sich eine Reparatur noch lohnt. In jedem Fall hilft ein Überblick über den Zeitwert des Pkw.