Hochwasser in Bayern: Die Donau steigt rasant an

Autos bleiben stecken, überschwemmte Straßen sorgen für Behinderungen: Bis zum Freitagmorgen ist die Donau im Osten Bayerns rasant gestiegen.
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Das Hochwasser in Passau
dpa Das Hochwasser in Passau

PASSAU - Autos bleiben stecken, überschwemmte Straßen sorgen für Behinderungen: Bis zum Freitagmorgen ist die Donau im Osten Bayerns rasant gestiegen.

Heftiger Regen und Schneeschmelze lassen Flüsse und Bäche in Bayern rasant anschwellen. In Passau hat der Wasserstand der Donau innerhalb weniger Stunden die Neun-Meter-Marke erreicht. Der Rathausplatz steht komplett unter Wasser. Auch in anderen Landesteilen kämpfen die Menschen mit den Wassermassen. An der Traun wird ein Schleusenwärter vermisst, er ist vermutlich ertrunken.

Der 75-Jährige Arbeiter hatte sich in den frühen Morgenstunden zu der Schleuse in Siegsdorf aufgemacht. Nachdem er nicht wieder zurückkehrte, machten sich Kollegen und Angehörige auf die Suche. Dabei fanden sie sein Fahrrad am offen stehenden Zugangstor zu der Schleuse. Der Mann hat an der Anlage gearbeitet, daraufhin deutete die Stellung der verschiedenen Hebel hin. Er ist, so befürchtet die Polizei, in die Traun gestürzt und von den Fluten mitgerissen worden. Trotz einer großen Suchaktion mit zwei Hubschraubern wurde der 75-Jährige bisher nicht gefunden.

Starke Regenfälle haben in der Nacht zum Freitag die Hochwasserlage fast überall in Bayern drastisch verschärft. In Passau schwoll die Donau innerhalb weniger Stunden um drei Meter an. Am Freitag lag der Pegel bei rund neun Meter. In der Nacht hatte die Feuerwehr Stege und Sandsack-Barrieren aufgebaut. In der bei Touristen beliebten Höllgasse kommen die Bewohner derzeit nur noch über Stege aus ihren Häusern. Um ihr Hab und Gut zu schützen haben die Menschen Verschalungsbretter an die Fenster der Gebäude geschraubt. Tiefer gelegene Häuser wurden mit sauberem Trinkwasser geflutet, um zumindest die Schlammbrühe draußen zu halten. „Das Hochwasser kam unerwartet schnell“, sagt Stadtbrandrat Dieter Schlegel. Der Pegel der Donau könnte nochmals um 20 bis 30 Zentimeter ansteigen, warnen Experten. Die Schifffahrt wurde in einigen Bereichen bereits eingestellt. Zuletzt stand die Donau in Passau vor einem halben Jahr so hoch. Bei der Überflutungskatastrophe im August 2002 wurden 10,81 Meter erreicht.

In Regensburg stellen sich Feuerwehr und Technisches Hilfswerk auf einen Pegelstand von rund 6.50 Meter ein. In Cham trat der Regen über die Ufer und überflutete einzelne Straßen, ohne größere Schäden anzurichten.

Auch am Main bleibt die Hochwasserlage kritisch. „Die Pegelstände werden in den Unterläufen im gesamten Maingebiet weiter ansteigen“, berichtete der Hochwassernachrichtendienst. Der Höhepunkt der Flutwelle wird nach Einschätzung der Experten für Sonntag erwartet.

Im Allgäu wurde die Kreisstraße OA5 bei Obermaiselstein durch einen Erdrutsch verschüttet. Ralph Hub

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