Hochverschuldet: Hersbrucker zündet sein Haus an!

Handwerksmeister Klaus W. (48) sah keinen Ausweg mehr, wollte ein neues Leben ohne Belastungen anfangen. Den versuchten Versicherungsbetrug bestreitet er
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Gestand die Brandstiftung vor Gericht: der zweifache Vater und Handwerksmeister Klaus W. (48).
Klaus Schillinger Gestand die Brandstiftung vor Gericht: der zweifache Vater und Handwerksmeister Klaus W. (48).

Handwerksmeister Klaus W. (48) sah keinen Ausweg mehr, wollte ein neues Leben ohne Belastungen anfangen. Den versuchten Versicherungsbetrug bestreitet er

NÜRNBERG Klaus W. (48) ist ein außergewöhnlicher Brandstifter – er zündete sein eigenes Haus an! Seit Montag steht er vor dem Nürnberger Landgericht. Der hochverschuldete Handwerksmeister aus Hersbruck hatte sein Wohn- und Firmenanwesen selbst in Schutt und Asche gelegt, um ans Geld aus der Brandversicherung gelangen zu können...

Das zweistöckige Wohnanwesen wurde teilweise zerstört. Das Firmengebäude brannte sogar bis auf die Grundmauern nieder. Bei den Löscharbeiten erlitt ein Feuerwehrmann eine Rauchvergiftung und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Gestern gab der Flaschnermeister zu, dass er in der Nacht des 23. Mai im ganzen Gebäude Benzin zur Brandbeschleunigung verschüttet hatte. Dann legte er Feuer – und zerschlug ein Fenster, damit alles nach einem Einbruch aussah. „Damit wollte ich die Banken treffen“, behauptete der zweifache Vater. Denn die Geldinstitute hätten ihn erst in die Schulden hineingeritten. Die Versicherung habe er nicht betrügen wollen.

„Ich habe einfach keinen Ausweg mehr gesehen“

„Warum haben Sie den Brand gelegt?“, wollte Richter Günther Heydner wissen. „Es gibt viele Gründe, wenn man immer seine Arbeit macht, aber Schulden ohne Ende hat“, erklärte Klaus W. „Ich habe einfach keinen Ausweg mehr gesehen.“ Ein neues Leben wollte er danach anfangen, natürlich schuldenfrei.

Kein Wunder: Über 200.000 Euro an Verbindlichkeiten hatte Klaus W. zuletzt aufgehäuft. Es gab sogar Interessenten für das Anwesen. Doch die angebotenen 250.000 Euro waren ihm zu wenig: „Dann wäre nach dem Schuldenabzug ja nichts mehr für mich übrig geblieben“, beschwerte sich der Angeklagte, der sein Haus erst bei 380.000 Euro verkauft hätte.

Der Prozess geht am Freitag weiter. cis

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