HIV-Monster wieder vor Gericht: Sex mit einer 13-Jährigen!
Kennedy O. (41) bestritt eine Vergewaltigung – dass sein Opfer noch ein Kind war, will er nicht gewusst haben. Vor Gericht gab er sich reuig.
WÜRZBURG Unzählige Freundinnen, drei Kinder von drei Frauen, zwei gescheiterte Ehen: HIV-Monster Kennedy O., angeklagt wegen Vergewaltigung, schweren sexuellen Missbrauchs einer Schülerin und versuchter gefährlicher Körperverletzung, erzählte am Dienstag vor dem Landgericht Würzburg von seinem kaputten Leben. Der HIV-Infizierte gab zu, ungeschützten Sex mit seinen Partnerinnen gehabt zu haben. „Ich wollte niemanden verletzen“, jammerte der 41-Jährige. Und er versprach im Gerichtssaal: „Nie mehr Sex ohne Kondom.“ Für einige seiner Opfer zu spät...
Für Staatsanwalt Boris Raufeisen steht ohnehin fest: Eine Hausfrau, eine Friseurin und ein 13 Jahre altes Mädchen hatten Sex mit dem Mann, ohne zu wissen, dass er den Erreger der gefährlichen Immunschwächekrankheit Aids in sich trägt.
Die heute 26 Jahre alte Hausfrau aus Würzburg etwa hatte den Angeklagten 1997 als damals erst 14-Jährige in einem Schwimmbad kennengelernt. Mehrfach sei das Mädchen mit dem Musiker intim gewesen. Erst fünf Jahre später – im Jahr 2002 – habe sie von der Krankheit des Discjockeys erfahren. „Ich war schockiert“, so die junge Frau, inzwischen Mutter, die sich beim ungeschützten Sex nicht angesteckt hat.
Er glaubte an eine Ansteckungsgefahr von einem Prozent
Der Angeklagte – er wohnte zuletzt in Ansbach – räumte auch ein, mit einer heute 28-jährigen Friseurin öfter ungeschützt Sex gehabt zu haben. „Ich habe mit ihm ohne Kondom geschlafen“, erklärte die Frau gestern unter Tränen. „Ich stand neben mir“, schilderte sie ihre Gefühle, nachdem sie von der Infektion ihres Ex erfahren hatte.
Beide hatten sich im August 2004 in einer Würzburger Diskothek kennengelernt. Damals nahm der Musiker nach eigenen Worten bereits Medikamente gegen das tödliche Virus. Die Ärzte hätten ihm angeblich erzählt, dass die Gefahr, jemanden anzustecken, bei nur einem Prozent liege, erklärte Kennedy O. lapidar. Er habe darauf vertraut, dass nichts passieren werde. Nach den Worten des Angeklagten tun ihm seine Vergehen heute sehr leid. „Ich bin einfach unverantwortlich mit meiner Krankheit umgegangen“, sagte Kennedy O. Er sei froh, dass er keine seiner Freundinnen infiziert habe.
Auch die Schülerin, die von dem bulligen Mann vor etwa fünf Jahren vergewaltigt worden sein soll, steckte sich nicht mit dem Erreger an. Als beide sich kennenlernten, gab sich der viel ältere Mann mit dem Faible für Teenager als 22-Jähriger aus! „Dies war von mir nicht ernst gemeint“, beteuerte der aus Kenia stammende Afrikaner jetzt. Dass das Mädchen erst 13 Jahre alt war, will er nicht gewusst haben. Außerdem habe er nicht bemerkt, dass sie die Zärtlichkeiten nicht gewollt habe. Eine Vergewaltigung, wie sie ihm die Staatsanwaltschaft in der Anklage vorwirft, bestreitet er.
Zwei Ex-Freundinnen steckte der 41-Jährige mit dem Erreger an
„Sie hatte nach dem vollzogenen Geschlechtsverkehr lediglich die Angst geäußert, schwanger zu sein, da sie die Pille vergessen hat“, las Verteidiger Hanjo Schrepfer aus einem Statement seines Mandanten vor.
Der 41-Jährige ist seit 1998 mit dem Aids-Virus infiziert, er hatte sich bei seiner zweiten deutschen Ehefrau angesteckt. Kennedy O. sitzt seit zweieinhalb Jahren im Gefängnis, weil ihn das Landgericht Würzburg bereits Anfang 2007 wegen ähnlicher Taten zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt hatte! Damals ging es um Sex ohne Kondom mit etlichen anderen Frauen. Zwei seiner sieben Ex-Freundinnen aus Unter- und Mittelfranken steckten sich damals mit dem Erreger an! Die beiden Frauen müssen nun mit der Angst vor der todbringenden Krankheit leben...
Während des ersten Prozesses hatten sich die drei jetzigen Opfer gemeldet. Am Freitag wird die Verhandlung fortgesetzt. Sollte der Kenianer erneut verurteilt werden, droht ihm neben weiteren Jahren im Gefängnis eine anschließende Sicherungsverwahrung.
Angelika Röpcke
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