"Hitlermühle": Das entschlüsselte Staatsgeheimnis

Fritz Menzer arbeitete für die Wehrmacht und entwickelte die "Hitlermühle". Warum sie so wertvoll war, zeigt nun eine Doku.
Melissa Seeger |
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Das Museum hat zwei Modelle der "Hitlermühle", wie das Chifffiergerät auch genannt wird.
Das Museum hat zwei Modelle der "Hitlermühle", wie das Chifffiergerät auch genannt wird. © Matthias Balk/dpa

München - Viele Rätsel des Zweiten Weltkriegs sind inzwischen gelüftet worden. Doch nicht alle. Einigen dürfte die "Enigma" ein Begriff sein – das Gerät, mit dem die Wehrmacht ihre Nachrichten verschlüsselte.

Die "Hitlermühle" als Nachfolger der "Enigma"

2017 gab es einen Fund, der ein neues Licht auf diese Zeit warf: das Schlüsselgerät 41, auch "Hitlermühle" genannt. Dieser Nachfolger der "Enigma" geht auf den Kryptologen Fritz Menzer zurück. Bei den US-Amerikanern galt der Wehrmacht-Beamte Menzer als "großartiger Erfinder". Er erkannte früh, dass die Verschlüsselungsverfahren der "Enigma"-Maschine früher oder später gebrochen werden würden. Und so kam es dann auch: Den Alliierten gelang es, die Funksprüche der Deutschen zu dechiffrieren.

Die Mechanik und Bedienung des Schlüsselgeräts 41 dagegen, bekannt für einen ausgeklügelten Verschlüsselungsmechanismus, wurde erst im Jahr 2021 entschlüsselt.

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Familie wird über britische Medien auf Menzers Lebensgeschichte aufmerksam

Über britische Medienberichte wurden die Familienangehörigen Menzers erstmals auf die Entstehung des Schlüsselgeräts 41 und seine Lebensgeschichte aufmerksam, wie das Deutsche Museum am Dienstag mitteilte: Tochter Gudrun Jackson und Enkel Andreas Langer wussten bis dato "absolut nichts", erzählt Jackson. Langer fügt hinzu: "Über Robert Jahn haben sich die einzelnen Puzzlestücke zu einem großen Ganzen zusammengefügt".

Menzers Enkel Andreas Langer (v.l.), Carola Dahlke, Kryptologie-Kuratorin des Deutschen Museums, Menzers Tochter Gudrun Jackson und Robert Jahn, Dokumentarfilmer und Journalist mit dem Chiffriergerät "Enigma", Vorgänger der "Hitlermühle"
Menzers Enkel Andreas Langer (v.l.), Carola Dahlke, Kryptologie-Kuratorin des Deutschen Museums, Menzers Tochter Gudrun Jackson und Robert Jahn, Dokumentarfilmer und Journalist mit dem Chiffriergerät "Enigma", Vorgänger der "Hitlermühle" © Matthias Balk/dpa

Jahn hat Menzers Geschichte zu einer Dokureihe gemacht, die ab sofort in der App des Deutschen Museums verfügbar ist. Das Filmprojekt – bestehend aus sieben Episoden – ist ein Konglomerat aus Archivforschung, persönlichen Fundstücken sowie letzten Audiodateien und Gesprächen mit Verwandten und Freunden.

Doku über Menzers Leben

Menzer war erst in der Chiffrierabteilung des Oberkommandos der Wehrmacht, später in der Abwehr tätig. Auch nach dem Krieg waren seine Kenntnisse sehr gefragt – selbst bei den ehemaligen Feinden aus den USA. Die Doku zeichnet seinen Lebensweg und die Geschichte der "Hitlermühle" nach. Zwar fehlen laut Jahn "Puzzleteile", da einige Dokumente bis heute nicht zugänglich oder zensiert sind – doch mit dem Fund des Schlüsselgeräts 41 ist ein weiteres Geheimnis der Nazizeit gelüftet worden.

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