Historische Stichwahl: Reiter bleibt Münchner OB

Das Ergebnis ist nicht wirklich überraschend: Dieter Reiter bleibt Chef im Münchner Rathaus. Doch neben Worten des Danks gibt es für den Oberbürgermeister noch ein ganz anderes Thema.
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Dieter Reiter (SPD), Oberbürgermeister von München, steht in einem Wahllokal. Foto: Peter Kneffel/dpa
dpa Dieter Reiter (SPD), Oberbürgermeister von München, steht in einem Wahllokal. Foto: Peter Kneffel/dpa

München (dpa/lby) - Alle Stimmen sind ausgezählt, das Ergebnis dieser ungewöhnlichen Stichwahl steht fest: Dieter Reiter (SPD) bleibt auch in den nächsten sechs Jahren Oberbürgermeister von München. Mit dem Ergebnis sei er zufrieden, allerdings sei der Verlauf der Stichwahl wirklich bemerkenswert gewesen, sagte Dieter Reiter am Montag in München. Innerhalb von zwei Wochen wurde aufgrund der Corona-Pandemie eine reine Briefwahl organisiert.

In der Stichwahl setzte sich der Amtsinhaber von der SPD klar gegen die CSU-Herausforderin Kristina Frank durch. Nach Auszählung aller 1001 Wahlgebiete kam Reiter auf 71,7 Prozent, wie das Kreisverwaltungsreferat München am Montag mitteilte. Frank erreichte 28,3 Prozent der Stimmen. Die Auszählung wurde am späten Sonntagabend unterbrochen und am Montagmorgen fortgesetzt.

Schon am Sonntagabend gratulierte CSU-Herausforderin Kristina Frank dem Amtsinhaber zur Wahl. Auch Reiter dankte für "viel Rückenwind für die nächste Amtsperiode". "Es ist in der Dimension und in dem Ausmaß tatsächlich ein ausgesprochen großer Vertrauensbeweis", sagte Reiter. "Ich bin schon beeindruckt von der Zahl der Wählerinnen und Wähler, die mich gewählt haben."

Reiter zog 2014 als Nachfolger seines Parteifreundes Christian Ude in das Rathaus ein, nachdem er die Oberbürgermeister-Stichwahl gegen Josef Schmid (CSU) für sich entschieden hatte. Vor sechs Jahren fiel sein Sieg mit 56,7 Prozent deutlich knapper aus als dieses Mal.

Vor sechs Jahren gaben auch weniger Münchner ihre Stimme ab - gerade einmal 38,5 Prozent der Wähler beteiligten sich damals an der Stichwahl. Diesmal waren es 50,7 Prozent und damit sogar mehr als beim ersten Wahlgang vor zwei Wochen, als die Wahlbeteiligung bei gut 49 Prozent lag.

Die Organisation der Briefwahl war für die Stadt München ein Kraftakt: Die Wahlbriefe mussten schnell gedruckt und verschickt werden. Viele Bürger erhielten bis kurz vor der Wahl ihre Unterlagen nicht. Aber es ging größtenteils alles gut - dafür bedankte sich Reiter auch bei den Organisatoren, den Mitarbeitern und sogar bei der Post. "Ich muss auch was tun, was ich sonst selten tue: Die Post loben – auch die Post hat das prima hingekriegt."

In den kommenden zwei Wochen werde es nun erste Gespräche geben - vor allem mit den beiden größten Fraktionen. "Fakt ist, dass die Grünen die stärkste Fraktion im künftigen Stadtrat sein werden", sagte Reiter. Es werde natürlich auch darum gehen, die Politik fortzusetzen, die er in den vergangenen sechs Jahren begonnen habe. Verkehr, Wohnen und Mieten seien seine Themen.

Das wichtigste Thema aktuell sei jedoch, "alle notwendigen Schritte zu initiieren und auch umzusetzen, um die Münchnerinnen und Münchner durch diese Corona-Krise zu bringen", sagte Reiter. Es sei eine ungewöhnliche Botschaft nach einer Wahl, aber "wir müssen jetzt alles tun, damit wir diese Corona-Krise gemeinsam halbwegs vernünftig überstehen können", so der Oberbürgermeister. "Wir sind hier keineswegs über dem Berg, sondern im Gegenteil: Wir sind immer noch am Anfang der Herausforderung."

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