Hiobsbotschaft für geschockten Unfall-Fahrer

Seine Schwester Betül (14) starb – dass auch Freundin Seyda (15) nicht überlabte, wusste Berkan (19) bis jetzt nicht.
von  Abendzeitung

Seine Schwester Betül (14) starb – dass auch Freundin Seyda (15) nicht überlabte, wusste Berkan (19) bis jetzt nicht.

FREYSTADT Keiner konnte es ihm bisher sagen. Berkan A., der 19-Jährige, der am Samstag mit seinem Opel Corsa in den Gegenverkehr geschleudert war, sah seine Schwester Betül (14) sterben. Sie war bei dem Unfall kurz vor Freystadt (Kreis Neumarkt) aus dem Auto geschleudert worden. Erst gestern Nachmittag wollten ihm die Eltern die zweite Hiobsbotschaft überbringen – dass auch Seyda (15) tot ist.

Der Fahranfänger liegt noch in der Uni-Klinik Regensburg und steht unter schwerem Schock. Täglich bekommt er Besuch von seinen Eltern. Für die begann mit dem Unfall am Samstag ein Alptraum: Sie trauern um die Tochter Betül und deren beste Freundin – müssen aber andererseits dem verzweifelten Sohn Lebensmut geben. Verwandte versuchen, die Familie in ihrem Leid zu unterstützen.

Ihn erwartet ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung

Derweil laufen die Vorbereitungen für die Beerdigungen. Betül soll sobald wie möglich in die Türkei überführt und dort beigesetzt werden. Ihre beste Freundin Seyda wird ihre letzte Ruhe in Freystadt finden. „Sie ist hier geboren und aufgewachsen, ihr Vater möchte sie näher bei sich haben. Die ganze Familie lebt hier“, weiß Göksal Ülker, der die Eltern der Mädchen gut kennt.

Vorwürfe gegen den Unfallverursacher, der auf dem Heimweg von einem Fußballspiel verunglückt war, würde keiner der Verwandten erheben. „Der Unfall war Schicksal. Berkan hat es nicht mit Absicht gemacht. Es ist passiert, damit müssen wir jetzt alle fertig werden“, sagt Göksal Ülker.

Derweil laufen die Ermittlungen. Um ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung wird Berkan A. wohl nicht herumkommen. „Dabei ist er schon genug gestraft.“ au

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