Hinteregger mit erneuter Eskapade

Martin Hinteregger ist bei Eintracht Frankfurt dank seiner bodenständigen Art der Liebling der Fans. Außerhalb des Platzes fällt der Österreicher jedoch erneut aus seiner Vorbildrolle und sorgt vor der brisanten Rückkehr nach Augsburg für Negativschlagzeilen.
von  dpa
Frankfurts Martin Hinteregger in Aktion. Foto: Arne Dedert
Frankfurts Martin Hinteregger in Aktion. Foto: Arne Dedert © dpa

Wien/Frankfurt - Mit einer ausgedehnten Party hat Wiederholungstäter Martin Hinteregger abseits des Rasens erneut ein Eigentor geschossen und seinen Ruf als Musterprofi beschädigt. Vor dem EM-Qualifikationsspiel mit Österreich gegen Polen feierte der Abwehrspieler des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt am vergangenen Samstag seinen 27. Geburtstag zu lange und wurde daraufhin von Nationaltrainer Franco Foda für die Partie am Montag aussortiert.

"Aufgrund der Wichtigkeit des Spiels gegen Polen haben wir den Fokus voll auf das Sportliche gelegt und das Thema bewusst intern abgehandelt. Martin hat sein Fehlverhalten eingesehen und sich entschuldigt", bestätigte Foda in einer Verbandsmitteilung am Mittwoch den Vorfall.

Der ÖFB hatte Hintereggers Fehlen beim torlosen Remis in Polen zunächst mit einer Wadenverletzung begründet. Nun stellte der Verband aber klar: "Martin Hinteregger ist nach einem freien Nachmittag am Samstag verspätet ins Teamquartier zurückgekehrt und hat damit gegen interne Regeln verstoßen." Laut Berichten österreichischer Medien soll der 42-fache Auswahlspieler erst am Sonntagmorgen kurz vor der Abreise nach Warschau wieder im Teamhotel eingetroffen sein.

Hinteregger gab sich nach dem neuerlichen Fauxpas reumütig. "Ich habe am Samstag meinen Geburtstag gefeiert und hier eine Grenze überschritten. Ich habe mich beim Trainer, bei der Mannschaft und dem Betreuerteam für mein Verhalten entschuldigt", wird der Frankfurter Profi in der ÖFB-Mitteilung zitiert.

Der 27-Jährige war bereits im Sommer negativ aufgefallen, als er sich im Trainingslager mit seinem damaligen Verein FC Augsburg eine Alkohol-Eskapade geleistet hatte und dabei von Unbekannten gefilmt worden war.

"Jeder, der mich kennt, der weiß, dass ich meine Knochen für den Verein und meine Mitspieler hinhalte. Aber wenn es mal Dinge außerhalb des Platzes gibt, bin ich auch nur ein Mensch wie jeder andere. Ich mache auch Fehler", hatte Hinteregger jüngst in einem Interview der "Welt" sein Fehlverhalten kommentiert. "Ich weiß natürlich, dass es kein schlauer Zug von mir war."

Nun schlagen die Wellen ausgerechnet vor seiner brisanten Rückkehr an die alte Wirkungsstätte wieder hoch. Denn am Samstag gastiert Hinteregger mit der Eintracht in Augsburg bei seinem Ex-Verein, den er Anfang August nach einer langen Hängepartie für eine zweistellige Millionensumme endgültig verlassen hat. Hinteregger, der bei den Hessen einen Fünfjahresvertrag bis 2024 unterzeichnete, räumte danach ein, dass sich beide Seiten das Leben schwer gemacht hätten.

Ihren Anfang hatten die tiefen Verwerfungen zu Jahresbeginn genommen, als der Österreicher den damaligen FCA-Trainer Manuel Baum öffentlich heftig kritisierte und daraufhin suspendiert wurde. Die Eintracht griff zu und holte ihn auf Leihbasis für die Rückrunde der Vorsaison, in der Hinteregger wegen seiner geradlinigen und bodenständigen Art auf und neben dem Platz schnell zum Liebling des Frankfurter Publikums avancierte.

"Ich denke, die Anhänger haben schnell gespürt, dass ich gern für Eintracht Frankfurt spiele", sagte Hinteregger einmal. "Diese Zuneigung habe ich so noch nie erlebt." Der Österreicher muss nun aufpassen, dass er diese und seine Reputation nicht leichtfertig verspielt.

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