Hilfe: Unser Tierheim braucht einen neuen Chef
Denny Baruch geht 2011. Die Nachfolge soll jetzt geklärt werden, um den Neuen einzuarbeiten. Der 68-Jährige schwärmt von den Sonnenseiten des Jobs und warnt aber auch: „Man braucht Nerven.“
NÜRNBERG Mit ihm geht eine Ära zu Ende. Eine Institution in Sachen Tierschutz verabschiedet sich: Denny Baruch (68), Leiter des Nürnberger Tierheims, bereitet sich auf seinen Abschied im Juli 2011 vor. Seine Stelle ist bereits ausgeschrieben. Unter „Anforderungen“ wie Erfahrung in der Arbeit mit Tieren und „überdurchschnittliche Einsatzbereitschaft“ fehlt allerdings eine Entscheidende: Der oder die Neue muss sich wohl auf ewig an den großen Fußabdrücken messen lassen, die Baruch hinterlässt.
„Eins fehlt auch noch“, frotzelt Denny Baruch: „Man braucht Nerven wie Drahtseile.“ Die hat er in den vergangenen 25 Jahren bewiesen, von denen er sechs Jahre lang das Tierheim München und 19 das in Nürnberg leitete.
„Den Job kann man nicht lernen, da muss man hineinwachsen“, erinnert er sich an seine Anfangszeit. Von Grundig kam er damals, als 44 Jahre alter Fernsehtechnikermeister. „Als mich dann der damalige Tierschutz-Präsident fragte, ob ich das Heim leiten wolle, hätte er mich auch fragen können, ob ich morgen ein Klavierkonzert in der Meistersingerhalle geben würde.“
Sachlich bleiben – „sonst wird man verrückt“
Mehr als den Flohwalzer kriegt er auch heute nicht hin. Dafür hat er es geschafft, das Tierheim zu einer Institution weit über Nürnbergs Grenzen hinaus aufzubauen. Sein letzter Meilenstein war das neue Welpenhaus.
„Eigentlich hat dieser Job nur Sonnenseiten. Wenn mal ein Schatten fällt, dann der, dass man erleben muss, wie oft Tiere misshandelt und schlecht behandelt werden.“ Er hat erst lernen müssen, auch hier positiv zu denken: „Wenn ich solche Tiere bekomme, habe ich die Chance, sie an liebe Menschen zu vermitteln, wo sie den Rest ihres Lebens bleiben können.“ Sachlich zu bleiben trotz größten Leids und sich einen Schutz zuzulegen – „sonst wird man verrückt“: Das gibt Baruch dem Nachfolger mit auf den Weg.
Er selbst verschwendet noch keinen Gedanken an die Zeit des Ruhestands. „Eins ist sicher: Ich werde mich weiter beschäftigen. Ich gehe nicht in den Stadtpark zum Taubenfüttern.“ Susanne Will
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