Hilfe für Bayern bei Flüchtlingsunterbringung

Eisenberg/Hannover/Rom/München - Thüringen unterstützt Bayern bei der Unterbringung der mehr als 2000 Flüchtlinge, die jüngst mit dem Zug aus Ungarn gekommen sind. Per Bus würden Asylsuchende aus München abgeholt, teilte Migrationsminister Dieter Lauinger (Grüne) am Mittwoch mit. Die Rede war von etwa 50 bis 60 Menschen. Sie sollten zunächst in die Erstaufnahme nach Eisenberg gebracht werden, um sie dort zu untersuchen.
Es sei wichtig, in einer solchen Notsituation solidarisch mit anderen Bundesländern zu sein und nach Kräften zu helfen - auch wenn die Situation in den hiesigen Unterkünften ebenfalls angespannt sei, betonte Lauinger.
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Niedersachsen will Bayern bei der Unterbringung der Flüchtlinge helfen. Im Erstaufnahmelager in Braunschweig sollen in den nächsten Tagen 200 Flüchtlinge ankommen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Mittwoch in Hannover. Wann dies genau sei, könne derzeit nicht gesagt werden. Das hänge von den Behörden in München ab. "Es gibt das Bewusstsein unter allen Ministerpräsidenten, dass Bayern in einer besondern Situation ist", sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen.
Die norditalienische Region Südtirol will Bayern in den kommenden Tagen bei der Unterbringung ankommender Flüchtlinge helfen und die Kontrollen an der Grenze zu Österreich wieder aufnehmen. Etwa 300 bis 400 Menschen sollten für einige Tage in Turnhallen in Südtirol unterkommen, teilte die Provinz Bozen am Mittwoch mit. Zudem sollen an der Grenze zu Österreich verschärft Grenzkontrollen durchgeführt werden. Das entschied Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher nach Rücksprache mit der italienischen Regierung in Rom.
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Zuvor habe Bayerns Sozialministerin Emilia Müller um Hilfe gebeten, erklärte die Provinz. Auch über den Brenner versuchen täglich zahlreiche Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Italien gekommen sind, Deutschland zu erreichen.