Hier trifft der Messer-Mann sein Opfer vor Gericht
Weil er sich ärgerte: Ein Lagerist (44) wollte einem Kollegen die Kehle durchschneiden...
NÜRNBERG Mit einem Teppichmesser attackierte der Lagerist Hans B. (44, Name geändert) einen Kollegen (32), zog es ihm über den Hals. „Ich wollte ihn nur etwas ritzen, weil er mich geärgert hat“, behauptete er vor Gericht. Wegen versuchten Totschlags war der Erlanger am Nürnberger Schwurgericht angeklagt.
Hans B. arbeitete seit fast zehn Jahren im Lager einer Sanitärfirma im Erlanger Hafen. Er galt als Eigenbrötler. Vor genau einem Jahr hatte ihn sein Kollege Rafael D. (32) wieder einmal gerügt, weil er Paletten stehen ließ.
Schon 1995 hatte er Beamte mit einem Hammer bedroht
Am nächsten Morgen traf man sich im Sozialraum zum Vespern. Rafael D. las Zeitung, Hans B. tigerte unruhig herum. Plötzlich ging er auf Rafael D. zu, riss mit der linken Hand dessen Kopf zurück und schnitt mit seinem Teppichmesser eine blutige Wunde vom linken Ohr bis zum Kehlkopf. Ein Kollege versuchte noch, den Messer-Mann von Rafael D. wegzureißen.
Da sprang der Verletzte – etwas kleiner als Hans B., aber trainierter Bodybuilder und Ex-Kampfsportler – auf und drückte den Angreifer an die Wand. Derweil holte ein Kollege Verstärkung und rief die Polizei. Die blutende Halswunde, im Krankenhaus genäht. ist gut verheilt. „Aber psychisch bin ich noch angeschlagen“, gestand Rafael D.
Der Täter ist schuldunfähig, leidet an Schizophrenie. Es kam heraus, als er 1995 Beamte einer Behörde mit dem Hammer bedroht hatte. Seitdem braucht er Depotspritzen, ging aber selten zum Arzt. Wegen Gemeingefährlichkeit wurde Hans B. in die Psychiatrie eingewiesen.cis