Hier schreibt der Nürnberger Hurenmörder!

Die Polizei ist ihm auf der Spur: Wann zieht sich die Schlinge zu? 5000 alte Männer aus dem Saarland müssen zum Speicheltest.
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Das Kuvert eines Briefs an die Polizei trägt die Handschrift des Killers.
Polizei 4 Das Kuvert eines Briefs an die Polizei trägt die Handschrift des Killers.
Ihre verkohlte Leiche wurde 1970 in der Nähe von Ulm auf einem Acker gefunden: Heiderose Berchner aus Nürnberg.
Polizei 4 Ihre verkohlte Leiche wurde 1970 in der Nähe von Ulm auf einem Acker gefunden: Heiderose Berchner aus Nürnberg.
Dieser mit einem Computer geschriebene Brief des Serienmörders traf 2005 bei der Nürnberger Polizei ein.
Polizei 4 Dieser mit einem Computer geschriebene Brief des Serienmörders traf 2005 bei der Nürnberger Polizei ein.
Die Ermittler gehen davon aus, dass er Ende der 60er Jahre in Nürnberg wohnte und einen auffälligen Opel-Diplomat  fuhr.
Polizei 4 Die Ermittler gehen davon aus, dass er Ende der 60er Jahre in Nürnberg wohnte und einen auffälligen Opel-Diplomat fuhr.

Die Polizei ist ihm auf der Spur: Wann zieht sich die Schlinge zu? 5000 alte Männer aus dem Saarland müssen zum Speicheltest.

NÜRNBERG/SAARBRÜCKEN Die Polizei weiß fast alles von ihm. Sie kennt sein (ungefähres) Alter, hat seinen Fingerabdruck und sein DNA-Profil. Sie ist mit Gewohnheiten von ihm vertraut, kennt seine Handschrift, seinen Gesundheitszustand und die Gegend, wo er wohnt. Nur den Namen des Serienkillers, der auch die Nürnberger Prostituierte Heiderose Berchner (29) auf dem Gewissen hat (AZ berichtete), kennt die Polizei noch nicht. Doch die Fahnder sind sich sicher, dass auch dieses Rätsel bald gelöst sein wird.

Der unbekannte Killer, der in den 60er Jahren eine blutige Spur quer durch Deutschland zog, liefert sich quasi selbst ans Messer. Vier Briefe hat er in den vergangenen drei Jahren an die Polizei geschrieben – und dadurch Hinweise geliefert, die sich wie eine Schlinge um seinen Hals legen. Will er vielleicht sogar selbst, dass ihn die Polizei festnehmen kann?

„Wir wissen nicht, warum er nach den vielen Jahren aus der Deckung herausgekommen ist und mit seinen Briefen, in denen er zwei Morde gesteht, das Risiko eingeht, identifiziert zu werden“, sagte ein Ermittler zur AZ. Dass ihn am Ende seines Lebens Gewissensbisse plagen könnten, ist nur eine Vermutung. Genauso gut könnte sein, dass er glaubt, die Polizei an der Nase herumführen zu können.

Sechs Morde zwischen 1960 und 1970

Nach Auswertung der Schreiben und dem Abgleich mit anderen ungeklärten Fällen geht die Polizei davon aus, dass der Verfasser der Briefe zwischen 1960 und 1970 eine Schülerin (13) aus Bielefeld und fünf Prostituierte in Süddeutschland ermordet hat. Inzwischen, so die Einschätzung der Kriminalisten, dürfte der Mann im nördlichen Saarland oder im Grenzgebiet von Rheinland-Pfalz leben. Dort sollen in den kommenden Wochen auch etwa 5000 Männer, auf die das Profil des Täters zutrifft, zu einem Massen-Gentest herangezogen werden.

Das hat die Polizei im Laufe der Jahre über den unheimlichen Serienkiller herausbekommen:

- Er ist mindestens 65 Jahre alt.

- Er ist ein Deutscher.

- Er lebte Ende der 60er Jahre im Raum Nürnberg.

- Er war in den 60er und 70er Jahren viel unterwegs.

- Er kennt sich in Ulm aus.

- Er war Lkw-Fahrer für eine Spedition und benutzte auch einen damals auffälligen Opel Diplomat.

- Er hat einen engen Bezug zur Hochwaldregion im Saarland und ist Bezieher des dort erscheinenden regionalen Anzeigenblatts „Wochenspiegel“.

- Er mag DJ Ötzi nicht.

- Er ist herzkrank.

- Er hatte Kontakte zum Rotlichtmilieu.

Helmut Reister

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