Hier missbrauchte das Sex-Monster eine 12-Jährige
Am helllichten Tag, auf offener Straße: Das Mädchen wurde von einem 25-Jährigen in einen Garten gezerrt und stundenlang vergewaltigt. Ist der Ansbacher Kinderschänder ein Serientäter?
ANSBACH Das „Mausloch“ ist ein dunkles Eck im Ansbacher Westen, schlecht ausgeleuchtet und ohne direkte Anwohner. Gerade Frauen vermeiden es, nachts auf dem Nachhauseweg den Tunnel am Onoldsbach zu durchqueren. Ein 12-jähriges Mädchen erlebte nun am Mausloch – unweit des Gymnasium Carolinum, wo im September der Schüler Georg R. (18) Amok gelaufen war – einen wahren Albtraum - und das am helllichten Tag!
Das Kind war auf dem Heimweg vom Musikunterricht. Um von der Innenstadt in die westlichen Stadtteile zu gelangen, ist die Unterführung eine gute Abkürzung. Und was soll schon passieren an einem Freitagnachmittag, dachte sich das Mädchen.
Das Böse lauerte auf dem schmalen Fußweg zum Tunnel: Ein junger Mann, eine ungepflegte Erscheinung mit herausgewachsenem schmutzig-rosafarbenen Irokesenschnitt in weißer Kapuzenjacke griff das Mädchen unvermittelt an, drückte sie an die Steinmauer, schlug sie und zerrte sie in einen nahegelegenen Schrebergarten. Dort erlebte die 12-Jährige ein wahres Martyrium. Stundenlang wurde sie von dem Sex-Monster in einem aufgebrochenen Gartenhaus immer wieder vergewaltigt. Nach der schrecklichen Tat brachte er das Mädchen an den Ort des Überfalls zurück, ließ sie frei und flüchtete. Die Schülerin schleppte sich mit erheblichen Kopfverletzungen nach Hause und offenbarte sich ihrer Familie.
Zuerst schnappte die Polizei den Falschen
Die Fahndung nach dem Sex-Monster lief alsbald auf Hochtouren. Samuel W. (27, Name geändert), auf den die Täter-Beschreibung entfernt zutraf, schilderte gegenüber der AZ: „Ich wurde am Samstagabend vor einem Club verhaftet.“ Die Kriminalbeamten fuhren mit ihm nach Hause, durchwühlten seinen Kleiderschrank und fotografierten die Klamotten. Da W. aber ein hieb- und stichfestes Alibi hat, wurde der junge Mann sofort nach der Durchsuchung entlassen.
Nach Hinweisen der Ansbacher Bevölkerung konnten die Fahnder den mutmaßlichen Kinderschänder jedoch bald dingfest machen. Der 25-Jährige wurde am Samstagabend in seiner Wohnung angetroffen, wegen offensichtlich erdrückender Hinweise festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Ob er gestand, war am Sonntagabend noch unklar.
Im Januar 2008 gab es bei Aschaffenburg eine Vergewaltigung mit einem ähnlich aussehenden Täter. Ob ein Zusammenhang besteht, prüft die Polizei.
Steffen Windschall