Hier lässt der Flughafen neuen Wald wachsen
Bäume gefährden die Sicherheit. Der Airport plant Rodungen – will aber gleichzeitig aufforsten
NÜRNBERG „Wir wissen, dass man uns das als Flughafen nicht immer abkauft, aber wir wollen den angrenzenden Reichswald tatsächlich nachhaltig schützen und keinen Kahlschlag betreiben“, betonte am Donnerstag Nürnbergs Airport-Chef Karl-Heinz Krüger. Da einige zu hoch wachsende Bäume die Flugsicherheit gefährden – den Piloten die Sicht bei der Landung versperren – müssen ab Oktober 2011 trotzdem zwei Hektar Wald weichen. Langfristig aber „sollen weitere Hindernisse verschwinden und der Wald ökologisch aufgewertet werden“, so Krüger.
Die deutsche Flugsicherheitsbehörde habe dem Airport bereits die Pistole auf die Brust gesetzt, machte auch Flughafensprecher Reto Manitz den Ernst der Lage klar. Bis spätestens Ende nächsten Jahres müssen die kritischen Flächen in einem Bereich von 30 Hektar – nördlich der Landebahn und im Osten zwischen Buchenbühl und Ziegelstein – bereinigt sein.
Wirtschaftswald wird naturnaher Mischwald
Danach soll dort, wo momentan hauptsächlich Kiefern stehen, ein Mischwald mit verschiedenen Laubbäumen wie Eichen und Linden wachsen. Eine echte Chance sei das, stimmte Umweltreferent Peter Pluschke zu, „den jetzigen Wirtschaftswald in einen naturnahen Mischwald umzuwandeln“.
Dieses Ziel lässt sich der Flughafen einiges an Geld und Aufwand kosten. Eine Million Euro fließen allein in neue Technik, die präzisere Anflüge ermöglicht. „Dadurch reduziert sich die kritische Fläche, in der der Wald gerodet und umgewandelt werden muss, von 30 auf 20 Hektar“, erklärte Airport-Chef Krüger. Darüber hinaus durchforsten Experten in einem Zeitraum von 15 Jahren regelmäßig das Gebiet und entfernen und ersetzten einzelne Kiefern. mp
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