Hier ist die Krise vorbei – Sellbytel brummt wieder
Der Nürnberger Dienstleister hat aktuell 500 offene Stellen zu besetzen
NÜRNBERG Für die Nürnberger Dienstleistungs-Profis von Sellbytel ist die Krise längst vorbei. In den ersten drei Monaten des Jahres hat das Unternehmen geboomt wie nie zuvor in der Firmen-Geschichte. Aktuell hat Gründer und Vorstands-Chef Michael Raum (44) weltweit 500 offene Stellen zu besetzen – 60 allein am Nürnberger Standort.
Denn immer mehr Unternehmen lassen z. B. Vertrieb, Marketing oder technische Hilfen für Kunden (Support) von den Nürnberger Outsourcing-Experten erledigen. „Viele unserer Kunden aus der Informations- und Telekommunikations-Branche haben nur noch 80 Prozent eigene Mitarbeiter“, so Raum, „20 Prozent sind bei Sellbytel outgesourct.“
Das hat den Unternehmen in der Krise geholfen, schnell ihre Belegschaften herunterzufahren. Auch Sellbytel hat 2009 im Bereich Vertrieb Mitarbeiter entlassen müssen – und gleichzeitig beim technischen Support aufgebaut. Deshalb ist das Nürnberger Unternehmen sogar im Krisenjahr weiter gewachsen.
"70 Prozent unserer Mitarbeiter finden wir in Netzwerken"
Jetzt, wo die großen Kunden aus der IT-Branche, aus dem Finanz-Sektor oder aus dem Gesundheitswesen auch die Vertriebs-Aktivitäten wieder hochfahren, lassen sie das lieber von Sellbytel erledigen. Und das inzwischen in muttersprachlicher Qualität in derzeit 25 Sprachen. Das treibt interessante Blüten: Am Standort Barcelona, mit 1000 Mitarbeitern der zweitgrößte nach Nürnberg, sind 85 Prozent Nicht-Spanier beschäftigt.
Die Nürnberger haben zwei neue Geschäftsfelder zu bieten: Die Töchter Righthead und Smartengineers rekrutieren für die Unternehmen Fach-Personal und bilden es marktgerecht aus. Die Firmen können sich dann entscheiden, ob sie die Fachleute selbst anstellen – oder gleich als Dienstleister bei Sellbytel lassen. Dieses Geschäftsfeld will Michael Raum in den nächsten Jahren weiter ausbauen und hat bereits ein kleineres Unternehmen auf diesem Gebiet aufgekauft.
Inzwischen beschäftigt Sellbytel über 40 Mitarbeiter, die nichts anderes tun, als die Sozialnetzwerke wie Facebook oder Xing nach Fachpersonal zu durchforsten. Raum: „70 Prozent unserer Mitarbeiter finden wir inzwischen in diesen Netzwerken, fast 30 Prozent über unsere eigene Firmen-Homepage.“ Das gute alte Stellen-Inserat hat in dieser Branche ausgedient. venne
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