Hier gibt’s noch Bier aus dem Holzfass!
Wo einst die Post-Angestellten zechten: Die "Tiroler Höhe“ wurde zum "Landbierparadies" – im gemütlichen Garten werden über 25 Sorten ausgeschenkt.
NÜRNBERG Gleich fünf „Landbierparadiese“ gibt es in Nürnberg und Fürth! Eines davon liegt in der Sterzinger Straße am Hasenbuck. Das beinahe hundert Jahre alte Gebäude diente schon immer als Wirtshaus, zuletzt war dort die Postgenossenschaftsgaststätte „Tiroler Höhe“ beheimatet. 2002 richtete sich das Landbierparadies ein und zieht seither sogar Besucher aus den Landkreisen Roth und Weißenburg an.
Geschäftsstellenleiter Christian Bauch (31) erzählt die Geschichte des Bier-Eldorados, sie beginnt im Jahr 1986: Damals fuhr Geschäftsführer Joachim Glawe mit dem Lieferwagen von Brauerei zu Brauerei und kaufte kastenweise Bier aus ganz Franken ein. Hinterm Bahnhof eröffnete er die erste Verkaufsstelle – die Kunden waren begeistert. „Sie schlugen vor, eine Kneipe aufzumachen, damit sie das gute Bier gleich vor Ort genießen könnten“, erzählt der junge Wirt, der eigentlich gelernter Technischer Zeichner ist. Am 21. Mai 1994 war es dann soweit: In der Wodanstraße (Südstadt) wurde das erste Landbierparadies eröffnet. Der Plan ging auf, der Erfolg kam – in Kürze eröffnet das sechste in Fürth-Dambach.
Im Biergarten in der Sterzinger Straße herrscht gemütliches Ambiente: Ahornbäume und zwei Linden spenden Schatten, Bierbank-Garnituren auf Kieselstein-Bett bieten Platz für rund 600 Besucher. Der Garten ist beliebt: Sogar werktags sind um 18 Uhr schon zwei Drittel der Sitzplätze besetzt. „Wer nach 20 Uhr kommt, hat Schwierigkeiten, einen Platz zu finden“ sagt Christian Bauch. Familien mit Kindern, Rentner und junge Leute plaudern angeregt. „Bei uns gibt es keine Musik, der Gast soll sich unterhalten“ erklärt Christian Bauch das Konzept.
Jährlich werden 100.000 Hektoliter ausgeschenkt
Im Mittelpunkt steht das vielseitige Bier-Angebot: Mehr als 25 Landbier-Sorten werden ausgeschenkt – das sind jährlich 100.000 Hektoliter. „Nur hier gibt’s noch Landbier aus dem Holzfass“, verrät er das Geheimnis um den stets gut besuchten Biergarten. Kleinbrauereien aus ganz Franken, meist Familienbetriebe, beliefern das Wirtshaus.
Nicht nur beim Gerstensaft wird Wert auf Qualität gelegt. Chefkoch Heinrich Krybus verwendet für seine typisch fränkischen Speisen ausschließlich Fleisch aus der Region. Der Renner ist der hausgemachte Schweinebraten mit Klößen und Krautsalat für 4,90 Euro – im Angebot mit 0,5l Bier oder Radler für nur 6,90 Euro. Mittwochs und donnerstags gibt’s Saure Zipfel. Außerdem auf der Speisekarte: Bauernseufzer oder Bratwürste mit Kraut, Brot und Senf für 5,20 Euro und herzhafte Brotzeitteller für 6,80 Euro. Besonders beliebt ist das frische Sauerteigbrot, das zu vielen Gerichten gereicht wird. Wer Pommes, Ketchup und Cola sucht, ist hier fehl am Platz!
Das Landbierparadies betreibt Messe-Catering; für Feiern aller Art werden Schmankerl wie Spanferkel kredenzt. Alle Speisen gibt’s auch zum Mitnehmen. msc
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