Heyder: Zwei Minuten vor Zwölf!

Verschwindet Bamberg von der Basketball-Landkarte? Brose Baskets retten Super Cup
BAMBERG Als deutsche Basketball-Hauptstadt feierten sich die Bamberger nach dem Gewinn des Doubles durch die Brose Baskets. Doch Freak-City droht jetzt als Standort für Spitzenbasketball von der Landkarte zu verschwinden. Die Bombe ließ gestern Wolfgang Heyder, der Manager der aktuellen Meisters und Pokalsiegers, platzen: „Es ist zwei Minuten vor Zwölf. Wir haben sechs Millionen Euro Etat, eine starke Mannschaft. Aber wir wissen nicht, wo wir spielen können. Wir brauchen bis September Klarheit.“
"Es muss schnellstens eine kreative Lösung her"
Die JAKO Arena als bisherige Spielstätte wird vom vorläufigen Insolvenzverwalter Siegfried Beck (Nürnberg) betrieben. Ob die drittgrößte Multifunktionshalle Bayerns zukünftig zur Verfügung steht, weiß niemand. Der internationale Super Cup mit den Nationalteams von Deutschland, Türkei, Kroatien und Litauen kann vom heutigen Freitag bis Sonntag nur stattfinden, weil die Brose Baskets das hochkarätige Turnier retteten. Sie übernahmen die Kosten in Höhe von knapp 10.000 Euro für Reinigung, Energie, Sicherheitsdienste etc. Sonst hätte der Insolvenzverwalter die Halle gar nicht erst aufgesperrt.
Heyder befürchtet, dass die JAKO Arena geschlossen bleibt, wenn das Insolvenzverfahren mangels Masse möglicherweise nicht eröffnet wird, sich kein Betreiber finden lässt und die Stadt Bamberg eine Übernahme ablehnt. Der Vater des Bamberger Basketball-Märchens mit vier Titeln in sechs Jahren fordert OB Andreas Starke und den Stadtrat auf: „Bekennen sie sich zur Arena. Es muss schnellsten eine kreative Lösung her, sonst verschwindet der Basketball von der Bildfläche."
Super Cup könnte der letzte Basketball-Event in der Jako-Arena sein
Heyder moniert die fehlende Gleichbehandlung: „Die Bamberger Symphoniker erhalten jährlich von der Stadt einen Zuschuss von knapp 1,4 Millionen, die Kongresshalle wird mit 2,2 Millionen unterstützt und das E.T.A. Hoffmann Theater mit 2,4 Millionen. In ein kaum genutztes Stadion wurden über fünf Millionen Euro investiert."
Bambergs Basketball-Fans sollten den dreitägigen Super Cup mit den heutigen Partien Deutschland – Kroatien (18.15 Uhr, mit Bambergs Jung-Center Tibor Pleiß) sowie Litauen – Türkei (21 Uhr) zahlreich besuchen. Es könnte möglicherweise die letzte Basketball-Großveranstaltung in der Domstadt sein. Werner Haala
Keine Halle, aber starker Kader! Welchen Defensiv-Spezialisten die Brose Baskets noch verpflichtet haben, lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Freitag, 13. August.