Heute: Trauerfeier für die Opfer von Stein

Vater und Tochter haben den Felssturz von Stein nicht überlebt. Heute findet für sie eine Trauerfeier statt. Sohn und Mutter können nicht teilnehmen - sie wurden schon elf Mal operiert.
von  Abendzeitung
Vater und Tochter starben in den Trümmern des eingestürzten Hauses
Vater und Tochter starben in den Trümmern des eingestürzten Hauses © abendzeitung

STEIN a.d. TRAUN - Vater und Tochter haben den Felssturz von Stein nicht überlebt. Heute findet für sie eine Trauerfeier statt. Sohn und Mutter können nicht teilnehmen - sie wurden schon elf Mal operiert.

Das Leiden nimmt für sie einfach keine Ende: Fünf Operationen musste Ursula B. (40) seit dem tragischen Felssturz von Stein an der Traun schon über sich ergehen lassen. Ihr Sohn Leon (16) wurde schon sechs Mal operiert. Und das ist erst der Anfang. Kein Wunder, dass einer der behandelnden Ärzte die seelische Verfassung der Mutter als „sehr schwierig“ bezeichnet. Wie berichtet, starben bei dem Unglück Anfang letzter Woche Familienvater Peter B. (45) und Tochter Sophie (18).

Der Chefarzt am Klinikum Traunstein, Rupert Ketterl, erklärte gestern, das größte Problem seien nicht die Knochenbrüche, sondern die Verletzungen von Weichteilen. Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, der Muskelkraft und des Gefühlsempfindens sind nach Ketterls Worten möglich. Er rechnet nach einem mehrwöchigen Klinikaufenthalt bei beiden Patienten mit „einer sehr langen Rehabilitationsphase“.

„Das große Problem kommt erst, wenn die beiden aus dem Bereich der Therapie entlassen werden“, ist sich der Chefarzt sicher. Ein kleiner Trost für Mutter und Sohn nach dem Verlust ihrer Angehörigen und ihres Hauses: Inzwischen sind auf den Spendenkonten für Ursula und Leon B. mehr als 150 000 Euro eingegangen. „Das Spendenkonto wird noch mehrere Wochen offen sein“, so Traunreuts Bürgermeister Franz Parzinger (CSU).

Ursula B.s Vater Hermann Schätz ist täglich mehrmals am Krankenbett seiner Tochter und des Enkels. Während die 40-Jährige auch unter Medikamenteneinfluss nur kurz ansprechbar sei, stelle der 16-Jährige bereits Fragen zu dem Unglück. „Er will wissen, was da los war“, schilderte Schätz. Zum Tod seiner Enkelin, die kurz vor dem Abitur stand, sagte der Großvater: „Das Schicksal hat blindwütig zugeschlagen.“

Am heutigen Dienstag ist in Traunreut eine Trauerfeier für die zwei Todesopfer geplant. Die überlebenden Familienmitglieder können daran aber wegen ihres Gesundheitszustandes anders als ursprünglich geplant nicht teilnehmen. Kommen werden neben den Verwandten der Familie B. unter anderem Schulfreunde der 18-Jährigen und Mitglieder der Musikgruppe, in der der Familienvater spielte. Die Beerdigung wird laut Ketterl „viel später“ stattfinden. ber

So können Sie helfen

Die Stadt Traunreut hat Spendenkonten für die Hinterbliebenen von Stein an der Traun eingerichtet. Der Spendenzweck lautet: "Spendenhilfe Stein"
Konto 100 016 195, BLZ 701 691 95, Raiffeisenbank Trostberg-Traunreut
Konto 205 831 296, BLZ 710 900 00, Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost eG
Konto 40 131 161, BLZ 710 520 50 bei der Kreissparkasse Traunstein-Trostberg
Kontonummer 373 118 010, BLZ 710 221 82 bei der HypoVereinsbank Traunreut
Auch die Bürgerstiftung Traunsteiner Land beteiligt sich an der Hilfs-Aktion: Konto 1 077 775, BLZ 710 900 00, Stichwort: "Stein"

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.