Heß-Grab: Neonazis schicken Hass-Briefe

Nach der Auflösung des Grabs von Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß: Wunsiedler Dekan erhält Drohungen, die Polizei ermittelt und die NPD will wieder demonstrieren.
von  K. Heindl
Das eingeebnete Heß-Grab in Wunsiedel.
Das eingeebnete Heß-Grab in Wunsiedel. © dapd

Wunsiedler Dekan erhält Drohungen, die Polizei ermittelt und die NPD will wieder demonstrieren.

Wunsiedel - Heß ist weg – der Hass bleibt. Das Grab des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß wurde am vergangenen Mittwoch aufgelöst (AZ berichtete). In Wunsiedel war die Hoffnung groß, dass damit Aufmärsche von NPD und anderer Neonazis endlich ein Ende haben.

Doch jetzt wird der evangelische Dekan Hans-Jürgen Buchta deswegen bedroht: Wie Jürgen Knauer vom oberfränkischen Polizeipräsidium bestätigt, hat er nach Auflösung des Grabes zahlreiche Drohbriefe und Emails erhalten. Buchta hatte dafür gesorgt, dass der Pachtvertrag der Familie Heß nicht verlängert wird. Die Polizei in Hof prüft, ob die Schriftstücke strafrechtlichen Inhalt haben.

Gleichzeitig hat die NPD für das kommende Wochenende eine öffentliche Versammlung in Wunsiedel angemeldet. Dem Landratsamt liegt ein Antrag der Partei vor, sagte Landrat Karl Döhler. Er lud die Partei und Stadtvertreter gestern zu einem Kooperationsgespräch sein. Mit einer Entscheidung sei frühestens heute zu rechnen.

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