Hertha eine Nummer zu groß

Tapfer kämpfende Fürther unterliegen in Berlin 0:2, obwohl sie mit Kapitän Kleine einen Riesen im Team hatten und Müller die Möglichkeit zum 1:0
BERLIN Der Aufstand von Liga-zwerg Greuther Fürth beim Giganten Hertha BSC ging schief. 2:0 siegten die Berliner, zwar mit viel Mühe, aber durchaus verdient gegen die tapferen Franken. Valeri Domovchiyski und Raffael trafen für Hertha.
Fürth schwamm, ging aber nicht unter
Büskens hatte im Vorfeld die Favoritenrolle fest in Berlin verankert. „Hertha ist für die Zweite Liga wie Bayern, Barcelona und Madrid zusammen.“ Entsprechend vorsichtig ging seine Mannschaft zuWerke – nämlich ausschließlich verteidigend. Der erste und bis zur Pause einzige Torschuss kam von Leo Haas (14.). Ansonsten schwammen die Fürther mehr als sie spielten, tauchten aber nicht unter.
Hertha entwickelte mit Anpfiff Dauerdruck. Chancen gab’s in Hülle und Fülle. Vor allem über die linke Seite, wo sich Adrian Ramos ein Privatduell mit SpVgg-Keeper Max Grün lieferte. Los ging’s in der sechsten Minute: Ramos aus acht Metern knapp vorbei. Zudem kam der Hertha-Angreifer noch dreimal zum Zug, wobei er Stephan Schröck ganz schön alt aussehen ließ. Zunächst rettete Marino Biliskov gegen Ramos (33.), dann landete sein Schuss am Lattenkreuz (41.) und einmal rettete Thomas Kleine in letzter Sekunde (44.). Zwischenzeitlich hatten Peter Niemeyer (13., 45.) und Valeri Domovchiyski (45.) Möglichkeiten zur Führung auf Kopf und Fuß.
Abwehrchef Kleine - in Berlin ein Riese
Stellvertretend für die Fürther Moral dabei Kapitän Thomas Kleine. Bei einem Zusammenprall mit Rob Friend (10.) holte sich Kleine einen Cut am Auge, spielte mit Kopfverband weiter, was in Verbindung mit seiner bandagierten gebrochenen Hand schon mehr nach laufendem Lazarett als Abwehrchef aussah. Ungeachtet dessen warf sich Kleine in die Schüsse der Herthaner. Tapfer, tapfer – und vorbildlich. Kleine, in Berlin ein Riese.
„Wir sind nicht mutig genug“, kritisierte SpVgg-Manager Rachid Azzouzi in der Pause, „so ist es nur eine Frage der Zeit, bis Hertha das erste Tor schießt. Wir müssen jetzt das Herz in beide Hände nehmen, mehr nach vorne spielen. Die schnellen Leute dafür haben wir ja.“
Keine Chance gegen Herthas Zauberpärchen Ramos/Raffael
Leider behielt Azzouzi Recht. Nach leichten Fürther Zuckungen, aber nur zwei guten Freistößen von Aleksic (50., 85.) und einer Großchance von Nico Müller (61., Ball nicht getroffen), schlugen das Hertha-Zauber-Pärchen Ramos/Raffael zu. Zunächst lieferten sie die Vorarbeit für das 1:0 durch Domovchiyski (76.), dann besorgte Raffael im Nachschuss nach Vorarbeit von Ramos das 2:0 (90.). Der FC Bayern-Barca-Madrid bleibt Liga-Primus. ERG
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