Herrmann-Nachfolger: Wird Winfried Bausback neuer Innenminister?

Der jetzige Justizminister und Rechtslehrer aus Aschaffenburg gilt als erste Wahl für den Fall, dass Joachim Herrmann nach Berlin geht.
Bayern - Im Herbst könnte in der bayerischen Staatsregierung ein Posten frei werden – einer der wichtigsten sogar. Wenn der amtierende Innenminister Joachim Herrmann (CSU) Bundesinnenminister Thomas de Maizière beerben sollte, wäre im Staatsministerium des Inneren am Odeonsplatz der Chefposten neu zu besetzen.
Offiziell will niemand über die wichtige Personalie spekulieren, doch hinter den Kulissen gibt es schon einen klaren Favoriten: Der derzeitige Justizminister Winfried Bausback (CSU) aus Aschaffenburg gilt für den Fall eines Wechsels Herrmanns nach Berlin als erste Wahl.
Der 51 Jahre alte Jurist und Hochschullehrer ist seit dreieinhalb Jahren Justizminister des Freistaats und hat nach Meinung von Parteifreunden seither eine gute Figur gemacht. Wenn Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) auf seinen Justizminister zu sprechen komme, dann stets mit anerkennenden Worten, wird aus internen Sitzungen berichtet.
Nicht spektakulär, aber fundiert und nachhaltig
Bausbacks Auftritte sind nicht spektakulär, seine Initiativen aber fundiert und nachhaltig. Etliche von ihm angestoßene Bundesratsinitiativen wurden umgesetzt, zuletzt die verschärfte Strafandrohung für Einbruchsdiebstahl.
Als Nachfolger Herrmanns ebenfalls genannt wird der gleichnamige Vorsitzende des Innenausschusses des Landtags, Florian Herrmann (CSU). Der Nachteil des 45-jährigen Juristen: Er hat noch keine Regierungserfahrung. Die aber wird für die Leitung des großen Ressorts für unabdingbar erachtet.
Der bayerische Innenminister ist nicht nur für Fragen der Inneren Sicherheit zuständig, sondern auch für Feuerwehr, Katastrophenschutz, Verkehr, Landesanwaltschaft, Verfassungsfragen, Statistik, Beamtenversorgung und nicht zuletzt für die umfangreiche Staatsbauverwaltung.
Je mehr sich der Abstand zwischen Union und SPD auf Bundesebene vergrößert, umso wahrscheinlicher wird, dass Joachim Herrmann nächster Bundesinnenminister werden könnte. Die CSU lässt keine Zweifel daran, dass dies das Ziel ist.
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