Herrmann: Kopftuchverbot in Bayern bleibt
München – Herrmann kritisierte am Sonntag den Vorstoß der baden-württembergischen Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD) als „Anti-Integration“. Das Kopftuch werde nicht nur oft als Symbol des politischen Islamismus betrachtet. „Viele Frauen und Mädchen in Deutschland werden von ihren Vätern zum Tragen des Kopftuches gezwungen.“ In Bayern bleibe das Verbot jedenfalls bestehen, alles andere wäre ein Rückschritt für die Integration.
Herrmann verwies auf Untersuchungen, nach denen eine Mehrheit der muslimischen Frauen und Mädchen in Deutschland das Kopftuch als Symbol der Nicht-Gleichberechtigung von Mann und Frau ablehne. „Nach Auffassung der meisten Musliminnen in Deutschland steht das Tragen eines Kopftuchs im Widerspruch zum Grundsatz der Gleichberechtigung.“
Es bestehe die Gefahr, dass muslimische Mädchen und Frauen, die das Kopftuch ablehnen, durch eine kopftuchtragende Lehrerin unter Druck gesetzt würden. „Kopftuch und Burka werden im Unterschied zu anderen religiösen Symbolen oft als politisches Zeichen für eine fundamentalistische islamische Haltung verstanden“, sagte der Innenminister. So werde der Koran von Fundamentalisten so ausgelegt, dass ein Kopftuch „ehrbare“ von „nicht ehrbaren“ Frauen trenne. Dazu der CSU-Politiker: „Diese Interpretation brauchen wir an unseren Schulen nicht.“
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