Herrmann: Keinen Millimeter Platz für Antisemitismus

Die Zunahme antisemitischer Straftaten nennt Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) unerträglich. "Jüdischer Glaube und jüdische Kultur sind ein unverzichtbarer Teil unseres Landes. Hass und Gewalt gegen Juden dürfen wir in Bayern niemals dulden", sagte Herrmann anlässlich eines Abschlussbesuchs der Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER) in der KZ-Gedenkstätte Dachau am Mittwoch. "Wir geben weder rechtsextremem, noch linksextremem, noch islamistischem Antisemitismus auch nur einen Millimeter Platz."
von  dpa
Joachim Herrmann (CSU).
Joachim Herrmann (CSU). © Bernd von Jutrczenka/dpa

Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (ikg), nannte die jüdische Zukunft eine europäische Frage. "Sichtbarkeit der jüdischen Gemeinschaft und von jüdischer Identität wird unsere große Aufgabe für den Rest dieses Jahrzehnts bleiben – und wohl noch darüber hinaus", sagte sie in einer Rede am Mittwochvormittag. "Was in dieser Hinsicht aufgebaut wurde, muss gesichert werden – und zwar auch eingedenk einer Vergangenheit, die in den Ländern Europas stets präsent bleibt."

Seit Montag hatten Rabbiner aus Europa, Israel und den USA in München getagt. Zum Abschluss war ein Besuch auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau geplant, das die Nationalsozialisten schon 1933 errichtet hatten und das als Modell für spätere KZs galt. Dort und in den Außenlagern saßen mehr als 200 000 Menschen in Haft, darunter Juden, Roma und Sinti, Homosexuelle, Geistliche, Kommunisten oder Gewerkschafter. Mindestens 41 500 Menschen starben oder wurden ermordet. Am 29. April 1945 befreite die US-Armee das Lager.

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