Herrmann begrüßt Ausbau der Schleierfahndung
München (dpa/lby) - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat die von Bundesinnenminister Horst Seehofer (beide CSU) angekündigte Ausweitung der Schleierfahndung an allen deutschen Grenzen begrüßt. "Das ist ein wichtiger Schritt der Bundespolizei für mehr Sicherheit in ganz Deutschland", sagte Herrmann am Montag in München. Denn illegale Migration und grenzüberschreitende Kriminalität seien an allen Grenzen ein Problem. "Die bayerische Polizei hat bereits die Schleierfahndung in Grenznähe erheblich intensiviert und wird die Arbeit der Bundespolizei bestmöglich unterstützen", sagte er.
Herrmann kündigte im Gegenzug an, die geplante Rückübertragung der Grenzkontrollen an den Flughäfen Nürnberg und Memmingen von der bayerischen an die Bundespolizei erst einmal zu verschieben. "Die Verstärkung der Schleierfahndung an den Außengrenzen durch die Bundespolizei hat unter Sicherheitsgesichtspunkten Priorität." Er sei deshalb mit Seehofer übereingekommen, dass die bayerische Polizei weiterhin "auf absehbare Zeit" die grenzpolizeilichen Aufgaben an diesen beiden Flughäfen und an zahlreichen Verkehrs- und Sonderlandeplätzen wahrnehme. "Sobald die Bundespolizei mehr Personal in Bayern einsetzen kann, greifen wir das Thema wieder auf."
Seehofer hatte am Wochenende in einer Erklärung via Twitter mitgeteilt: "Neben der erneuten Anordnung von Grenzkontrollen zu Österreich habe ich angewiesen, dass die Bundespolizei die Schleierfahndung an allen anderen deutschen Binnengrenzen intensiviert. Wir haben alle Grenzen unseres Landes im Blick."