Herrenloses Gepäck: Zug gestoppt

München - Die Angst vor Anschlägen hat auch am Wochenende in und um München wieder zu mehreren Polizeieinsätzen wegen „verdächtiger Wahrnehmungen“ geführt. Der Verdacht, dass es sich um gezielt deponierte Gepäckstücke mit explosivem Material handeln könnte, hat sich aber in keinem Fall bestätigt.
Der Regionalexpress 4026 von München nach Nürnberg musste am Samstag eine 45-minütige Zwangspause in Petershausen einlegen. Grund: Einem Bahnreisenden war am Hauptbahnhof ein Rucksack im Zug aufgefallen, der scheinbar niemandem zugeordnet werden konnte. Der Zeuge verständigte die Polizei. Da war der Zug allerdings schon abgefahren und auf dem Weg in Richtung Nürnberg.
Gegen 14 Uhr verständigte die Bundespolizei den Lokführer und ließ den Zug in Petershausen anhalten. Für die rund 500 Fahrgäste hieß das: Aussteigen! Das persönliche Gepäck sollte jeder mitnehmen.
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Anschließend durchsuchten die Polizisten mit einem Sprengstoffhund den Zug – mit negativem Ergebnis. Dabei löste sich dann auch das Rätsel um den Rucksack: Er gehörte einem Nigerianer, der die Durchsage nicht verstanden hatte. Nach 45 Minuten konnten alle Reisenden wieder einsteigen, der Zug weiterfahren. Durch den Zwangs-Stopp verspäteten sich auch andere Züge in Richtung Nürnberg.
Wegen eines verdächtigen Gepäckstücks musste die S8 nach Herrsching am Freitag bereits in Seefeld wenden. Die Polizei konnte schnell Entwarnung geben: Der Polizeihund wurde nicht fündig.
Erhöhte Alarmbereitschaft, starke Polizeipräsenz und mehr Kontrollen – das war am ersten Adventswochenende auf dem Christkindlmarkt auf dem Marienplatz die Devise. Die Polizei war mit 60 Beamten im Einsatz. Zusätzlich sorgen in diesem Jahr Security-Ordner im Auftrag der Stadt für Sicherheit.