"Herausragende" Fürther feiern Sieg über VfB

Fürth (dpa/lby) - Stefan Leitl schwankte zwischen Freude, Stolz und Genugtuung nach dem überzeugenden Heimsieg gegen den VfB Stuttgart - und Ärger sowie Frust durch den nächsten Verletzungsausfall. Die schwere Armblessur von Maximilian Wittek trübte die Hochstimmung nach dem 2:0 (0:0) am Samstagnachmittag über den Aufstiegsanwärter aus Baden-Württemberg. Der Verteidiger hatte sich bei einer Rettungstat vor dem Tor verletzt und wurde in ein Krankenhaus gefahren. Eine Diagnose stand am Sonntag zunächst aus. "Er wird uns die nächsten Wochen sicher nicht zur Verfügung stehen", sagte Leitl. Wittek sei schon "der siebte Spieler, der wegfällt", zählte der Coach auf.
Dann aber schwenkte der Trainer auf das Positive des Nachmittags - und das konnte sich sehen lassen! "Umso stolzer macht es mich, dass wir zusammenrücken und Woche für Woche gute Leistungen bringen."
Die Vorstellung gegen den formstarken und davor in fünf Liga-Spielen viermal siegreichen VfB war tatsächlich bemerkenswert. Trotz der etlichen Ausfälle - Jamie Leweling erlitt kurz vor dem Anpfiff einen Anriss des Syndesmosebandes und wird einige Wochen fehlen - hatten die Gastgeber die Partie weitgehend im Griff, verteidigten rund um den herausragenden Torhüter Sascha Burchert diszipliniert und schlugen in der Offensive zweimal zu.
Kapitän Marco Caligiuri (48. Minute) und Sebastian Ernst (76.) trafen zum Sieg. "Es war verdient für Fürth, bei allem, was die investiert haben", sagte selbst Stuttgart-Coach Pellegrino Materazzo.
"Das war heute eine herausragend gute Leistung. Meine Mannschaft hat das taktische Konzept perfekt umgesetzt", lobte Leitl. "Die Mannschaft hat sich hervorragend verhalten." Matchwinner Burchert, der allein zweimal gegen den Stuttgarter Silas Wamangituka (17./67.) und einmal gegen Hamadi Al Ghaddioui (31.), pariert hatte, sagte: "Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Genau das wollten wir: Leidenschaft und das Herz auf dem Platz lassen."
Der Erfolg vor 13 490 Zuschauern hievte die zuvor drei Spiele lang sieglosen Franken in das obere Tabellendrittel - der Hamburger SV auf dem Relegationsplatz ist nur noch sechs Zähler entfernt. "Der Sieg war für uns sehr wichtig, denn die Tabelle der Liga rückt immer enger zusammen", erkannte Leitl. Am Sonntag reisen die Fürther zu Holstein Kiel und wollen dort erneut den Verletzungsausfällen trotzen.